Sie helfen, wenn die Seele leidet

Nach Verkehrsunfällen hilft das KIT Unfallbeteiligten dabei, ihren psychischen Schock zu bewältigen. | Foto: ÖRK/LV OÖ
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  • Nach Verkehrsunfällen hilft das KIT Unfallbeteiligten dabei, ihren psychischen Schock zu bewältigen.
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BEZIRK (ebba). Nahezu täglich kommt es zu schicksalshaften Verkehrsunfällen oder unvorhergesehenen tragischen Todesfällen. Um Menschen in diesen schweren Stunden zur Seite zu stehen, leistet das Kriseninterventionsteam (KIT) des Roten Kreuzes noch am Einsatzort psychologische Erste Hilfe. Im Bezirk Braunau besteht dieses Team aus neun Mitarbeitern. Das KIT wird von der Rettungsdienstmannschaft oder dem Notarzt alarmiert und ist innerhalb kürzester Zeit am Einsatzort. Dort betreuen sie die Angehörigen, beraten und organisieren, zum Beispiel Kontakte zu psychosozialen Beratungsstellen. "Wenn Menschen traumatische Ereignisse erleben, kann dies zu akuten und posttraumatischen Belastungsstörungen führen", weiß Herbert Markler, Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes.

Das KIT wird angefordert, nach einem Todesfall unter besonderen Umständen, nach Suizid, nach schweren Verletzungen oder dem Tod eines Kindes, bei Geiselnahmen oder Überfällen, bei psychischen Schocks nach einem Unfall, bei der Überbringung von Todesnachrichten in Zusammenarbeit mit der Polizei und nach Verlust der Lebensgrundlage, etwa nach Bränden oder Hochwasser. Im Jahr 2012 leistete das KIT 72 Einsätze, im ersten Halbjahr 2013 waren es bereits 42. Ein Einsatz ist einmalig und dauert in der Regel drei Stunden."Das hat den Grund, dass wir Mitarbeiter mit dem Fall abschließen können, denn viele Fälle gehen sehr an die Substanz. Das Schlimmste ist immer, wenn ein Kind betroffen ist. Auch das Überbringen von Todesnachrichten ist schwer, besonders bei jungen Menschen, wenn die ganze Familie vor einem steht und zusammenbricht", erzählt Franz Ginzinger, Bezirkskoordinator des KIT.

"Es ist unsere Aufgabe, die Handlungsfähigkeit der Menschen wieder herzustellen, den Angehörigen dabei zu helfen, zu begreifen und sich zu verabschieden", erklärt Ginzinger. Seit zirka 12 Jahren gibt es das Kriseninterventionsteam im Bezirk Braunau. Durch das KIT werden vor allem auch die Rettungsmannschaften entlastet. "Diese haben nach Unfällen kaum Zeit, sich den Angehörigen anzunehmen, da sie das Unfallopfer schnellstmöglich ins Spital bringen müssen. Damit die Angehörigen nicht sich selbst überlassen werden, wurde das KIT gegründet. Am Ende der Einsätze hören wir immer wieder, dass die Betroffenen froh waren, dass man für sie da war."

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