Auferstanden von den Toten
„Verbund“ entdeckt fast ausgestorbenen Käfer am Innufer

Der Breithalsige Ahlenlaufkäfer, hier unter dem Mikroskop, ist nur wenige Millimeter groß und wie alle Laufkäfer ein wichtiger Nützling.
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Der Breithalsige Ahlenlaufkäfer wurde das letzte Mal im Jahr 1915 in Bayern nachgewiesen. Somit ist sein Auftauchen eine kleine wissenschaftliche Sensation.

ERING, MINING. Seit 2019 führt „Verbund“ ein intensives Monitoring von Flora und Fauna im Bereich der neuen Fischwanderhilfe Ering-Frauenstein durch. Im Zuge dieser Untersuchungen wurde der Breithalsige Ahlenlaufkäfer mit dem lateinischen Namen „bembidion laticolle“ nach 109 Jahren wiederentdeckt.

Der Fund entspricht einer kleinen wissenschaftlichen Sensation. Der letzte Nachweis in Bayern stammt aus dem Jahr 1915. Der Käfer galt seither als verschollen bzw. ausgestorben. Auch wenn der nur wenige Millimeter große Käfer in seiner schwarzen Färbung eher unscheinbar erscheint, schmälert das nicht die Freude über die Wiederentdeckung. Gefunden wurde der Breithalsige Ahlenlaufkäfer an einem schlammigen und spärlich bewachsenem Uferabschnitt des Inns unterhalb des Kraftwerks Ering-Frauenstein. Zwei unabhängige Spezialisten für Laufkäfer bestätigten den Fund.

Laufkäfer und Spinnen gelten als die besten Indikatoren für Änderungen des Uferbodens. Als Bodenlebende Tiergruppen werden sie direkt von den Lebensraumbedingungen beeinflusst. Wenn sich gestörte Auenverhältnisse wieder verbessern, nehmen die Laufkäfer- und Spinnenpopulationen zu. Laufkäfer und Spinnen dienen daher nicht nur zur Bewertung des aktuellen Zustands der Naturnähe, sondern auch zur Prognose der weiteren Entwicklung.

Das Inselnebenarmsystem im Unterwasser des Kraftwerks Ering-Frauenstein.
 | Foto: Verbund
  • Das Inselnebenarmsystem im Unterwasser des Kraftwerks Ering-Frauenstein.
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Mit dem Verbund-Projekt „Durchgängigkeit und Lebensraum“ am Kraftwerk Ering-Frauenstein wurden umfassende ökologische Maßnahmen auf einer Länge von über fünf Kilometern umgesetzt. Im Umfeld des Kraftwerks entstanden so wieder für den Inn typische Lebensräume: flache Kiesufer und junge Weichholzauen im Umfang von rund zwölf Hektar.
Neben strömungsliebenden Fischen profitieren unzählige Vogelarten ebenso wie Stillgewässerlibellen, Reptilien und Laufkäfer, Spinnen und Heuschrecken von den neuen Umweltbedingungen. Die Verbesserungen werden durch begleitende Monitorings zu Auenökologie und Grundwasser optimiert.

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Verbund investierte für die 2020 fertig gestellte ökologische Maßnahme rund neun Millionen Euro. Die Anlage hat zumindest für den Unteren Inn Pilotcharakter und kann sich zu einem der wertvollsten Auenstandorte am Unteren Inn entwickeln.

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