Tierische "Plager" im Bezirk Braunau
Von Schwarzbau bis Fischdiebstahl

Die Mitglieder der "Bachfischerei Furth" hoffen auf eine Lösung, die Fischotter und Fische schützt.  | Foto: Bernbacher
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  • Die Mitglieder der "Bachfischerei Furth" hoffen auf eine Lösung, die Fischotter und Fische schützt.
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Im Bezirk sorgen Nager und Raubtiere für Unmut: Biber und Fischotter sind mancherorts zu wahren "Plagern" geworden. Ein Fischereiverband aus Schalchen hofft nun auf eine baldige Lösung des Problems, die Fisch und Räuber gleichsam schützt.

BEZIRK BRAUNAU (kat). "Pro Jahr bringt der Biber ein bis drei Jungtiere zur Welt", erzählt Johann Reschenhofer, Leiter der Natur- und Landschaftsschutzabteilung der Bezirkshauptmannschaft (BH) Braunau. Der Nager, dessen Leibspeise die Rinde von Bäumen ist, steht unter Naturschutz. In besonders heiklen Fällen, gibt es eine Ausnahmebewilligung und der Biber darf "entnommen" werden.

"Eine Umsiedelung der Tiere ist nicht möglich. Wenn, dann erfolgt eine Entnahme, sprich, man fängt die Tiere und tötet sie. Dafür braucht es aber eine Ausnahmebewilligung und die wird nur in Fällen mit erheblichem Schaden erteilt", so Reschenhofer.

Geht bei der BH eine Beschwerde über die Tiere ein, begutachtet Reschenhofer den "Tatort". "Anschließend wird entschieden, was zu tun ist."
In der Stadtgemeinde Altheim schlug der tierische Besucher heuer zum wiederholten Male zu: "Beim Sternerbach etwa liegen teils Pflastersteine im Wasser: Alles wird unterminiert", betonte Georg Spindler in der letzten Gemeinderatssitzung. Bereits 2020 war der animalische Täter in der Stadtgemeinde mit "Schwarzbauten" zugange – damals bewilligte die BH eine "Vergrämung". Eine Lösung für das aktuelle Problem wurde, laut Spindler, bis dato noch nicht gefunden.

Johann Reschenhofer kümmert sich bei der BH Braunau um Anliegen zum Thema "Natur- und Landschaftsschutz".  | Foto: Johann Reschenhofer
  • Johann Reschenhofer kümmert sich bei der BH Braunau um Anliegen zum Thema "Natur- und Landschaftsschutz".
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Kein Feind in Sicht

Laut Reschenhofer hat der Biber in unseren Breiten keine natürlichen Feinde. "Mit den großen Flüssen wie Inn und Salzach, findet er bei uns ideale Lebensbedingungen vor. Jungtiere wandern aus, um neue Reviere für sich zu erschließen, und so stoßen sie auch in weniger geeignete Gebiete vor", weiß der Naturschützer: Um Revierkämpfe, die für einen der Kämpfer stets tödlich enden, zu vermeiden, suchen sich die Gemütlichkeitsfanatiker lieber ein neues, ruhigeres Plätzchen. Als "Plage" würde er die Tiere aber nicht bezeichnen: "Sie werden zwar da und dort als Plage angesehen, aber das ist immer Ansichtssache."

Dreister Langfinger

Ein weiterer tierischer Straftäter ist der Fischotter. Seit einigen Jahren steigt seine Population wieder – sehr zum Leidwesen der Fischer.

"Im Schalchner Brunnbach sind etwa Bachforelle oder Äsche heimisch. Der Fischotter dezimiert den Bestand aber leider merklich", bedauert Josef Heller von der Bachfischerei Furth.

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Forelle nachzusetzen, um die Artenvielfalt im Bach zu erhalten. "Wir geben Geld aus für die Setzlinge, und im Endeffekt ist alles umsonst, weil der Otter alles auffrisst", zeigt sich Christian Sporer, ebenfalls Mitglied des Vereins, verärgert. Die Fischer wünschen sich eine Lösung von Landesseite, die das Miteinander von Fisch und Otter zulässt. "Der Otter darf da sein. Er tritt aber leider mittlerweile in erhöhter Population auf und sorgt für ein Ungleichgewicht in unseren Gewässern. Wir wünschen uns eine Lösung, die Fisch und Otter schützt", betont Heller und ergänzt "Artenschutz darf nicht unter Wasser aufhören!" Laut Peter Kölblinger, Leiter des Forstdienstes an der Bezirkshauptmannschaft Braunau, kann man gegen den Fischotter nicht vorgehen:

"Der Fischotter steht ganzjährig unter Naturschutz. Da muss man den Spagat zwischen Fischern und Ottern schaffen."

Peter Kölblinger ist Leiter des Forstdienstes an der Bezirkshauptmannschaft Braunau.  | Foto: Höll
  • Peter Kölblinger ist Leiter des Forstdienstes an der Bezirkshauptmannschaft Braunau.
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Kommentar: Tierische Besucher – Plage oder Segen?

Vor Jahren galt der Biber in unseren Breiten als nahezu ausgestorben. Mittlerweile fühlt sich der Nager aber wieder so pudelwohl, dass er seine Burgen etwa entlang des Sternerbachs in Altheim baut und diesen untergräbt. Zum Leidwesen der Anrainer. Eine Entnahme ist trotz der steigenden Populationszahlen aber nur in seltenen Fällen möglich – eine erneute beinahe Ausrottung soll unbedingt vermieden werden. Auch der Fischotter macht es sich bei uns gemütlich und verkostet heimische Fischarten, wie etwa Äsche und Bachforelle in Schalchen. Zum Ärger der Fischer, die die bedrohten Arten wieder ansiedeln wollten. So nervig die Tiere für die einen sind, so tief sitzt bei anderen noch der Schock über die "Fast-Eliminierung" der kleinen Nager. Eine Pauschallösung gibt es nicht. Vielmehr geht es um ein "mit der Natur".

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