Es ist uns nicht egal
"Wilde Deponien" am Straßenrand
An mehreren Stellen im Bezirk Braunau wird illegalerweise Abfall entsorgt.
BRAUNAU, PFAFFSTÄTT (ebba). In Braunau und Pfaffstätt gibt es zunehmend Beschwerden darüber, wie manche Leute ihren Müll "entsorgen".
Regelrechte illegale "Deponien" entstehen hier am Straßenrand. Betroffen in erster Linie der Hang bei der Neuen Grenze in Braunau und ein Straßenstück zwischen Pfaffstätt und Kirchberg.
"Alle drei Wochen müssen wir die Böschungen reinigen. Im Parkplatzbereich, wo auch Lkw stehen, werfen viele ihren Müll einfach hinunter und das, obwohl ausreichend Mülleimer vorhanden sind. Es würde also auch nichts bringen, mehr Eimer aufzustellen", erklärt Walter Reich, Dienststellenleiter der zuständigen Straßenmeisterei Altheim. Versuchsweise hatte man sogar eine Kameraattrappe installiert. "Die wurde aber nicht ernst genommen", so Reich.
Mülldetektive im Einsatz
Ein ähnlich schlimmes Bild bietet sich in Pfaffstätt. "Da gibt es mehrere Stellen, wo einfach im Vorbeifahren Müll entsorgt wird", schreibt uns Leser Norbert Hammerer. Beim Betrachten seiner Fotos wird schnell klar, dass hier nicht zufällig, sondern gezielt Abfall deponiert wird.
"Dass jemand Müll aus dem fahrenden Auto wirft, passiert immer wieder einmal. Aber das hier übersteigt das normale Maß. Diese Ablagerungen geschehen gewollt und fahrlässig", meint auch Johannes Strasser, Leiter der Straßenmeisterei Uttendorf. Meist handelt es sich um Aludosen oder Hausmüll. "Wir stöbern natürlich darin, ob wir zum Beispiel Briefkuverts mit einer Adresse finden, um Rückschlüsse auf die Übeltäter ziehen zu können", so Strasser.
Was die Müllberge in Pfaffstätt betrifft, "ist die Polizei informiert", erklärt Amtsleiterin Sabine Gärtner. "Wir kennen das Problem. Die Leute bleiben stehen und werfen säckeweise ihren Müll hinaus. Es gibt mehrere Stellen, die aufgrund ihrer Abgelegenheit dazu verleiten", so Gärtner.
Strafen bis zu 8.400 Euro
Um Müllsündern auf die Schliche zu kommen, ist es wichtig, Beobachtungen zu melden. "Am besten die Täter gleich fotografieren, das Autokennzeichen notieren. Dann umgehend die Polizei verständigen und dieser den Tatort schildern. Nur dann können wir tätig werden", erklärt Bezirkspolizeikommandant Martin Pumberger.
"Dieses Problem ist verdammt schwer zu bekämpfen! Wenn es aber zu einer Anzeige kommt, ziehen wir die Leute auch zur Verantwortung. Der Strafrahmen bewegt sich hier zwischen 450 und 8.400 Euro", schildert Raimund Schwarzmayr von der Bezirkshauptmannschaft Braunau.
Zur Sache:
„Es ist uns nicht egal“, heißt die Aktion der BezirksRundschau. Wenn es Ihnen auch nicht egal ist, dann machen Sie mit. Schreiben Sie uns, was Sie stört, aufregt und verbessert werden könnte. Die BezirksRundschau wird Ihr Anliegen an die zuständige Behörde weiterleiten und die weitere Bearbeitung verfolgen.
Was ist Ihnen nicht egal? Immer wieder ärgern sich Bürger über etwas – teilweise sind es nur Kleinigkeiten, die schnell geändert werden können. Diese – und auch größere „Fälle“ – suchen wir in der Aktion „Es ist uns nicht egal“.
Schicken Sie uns eine kurze Beschreibung des „Problems“, eventuell einige Fotos und Ihre Kontaktdaten per E-Mail an: braunau.red@bezirksrundschau.com oder per Post an: BezirksRundschau Braunau, Bahnhofstraße 6, 5280 Braunau am Inn
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