ÖVP: Startschuss zur Aufholjagd
Der frühe Vogel fängt den Wurm: Knapp hundert Wochen sind es noch bis zu den nächsten Wahlen, schon jetzt startet die ÖVP mit ihrer Wahlkreistour "Entscheidung 2015".
INNVIERTEL (lenz). Den Auftakt machten Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer, die Bezirksparteiobmänner Franz Weinberger (Braunau) und August Wöginger (Schärding) sowie der stellvertretende Rieder Bezirksparteiobmann Alfred Frauscher am Montag, 4. November, im Gasthaus Danzer in Aspach.
Unter dem Motto "Veränderungen verstehen. Konsequenzen ziehen" sollen die Weichen für die Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2015 gestellt werden. "Die letzten Wahlen haben uns gezeigt, dass eine hohe Unzufriedenheit mit der Politik herrscht. Wir haben das schlechteste Ergebnis der ÖVP eingefahren und sind an einem historischen Tiefpunkt angelangt. Deshalb müssen wir bereits jetzt aktiv werden, um in zwei Jahren besser abzuschneiden – wir müssen die größte Aufholjagd in der Geschichte der ÖVP starten", gibt sich Hattmannsdorfer ehrgeizig. Für ihn sind dabei drei Erfolgsfaktoren entscheidend: "Eine ordentliche Strategie für 2015, eine funktionierende Parteiorganisation und das beste personelle Angebot."
Ergebnis von 2009 verteidigen
Auch Schärdings Bezirksparteiobmann August Wöginger zeigt sich startklar: "Die Gespräche mit den Gemeinden und Bürgermeistern beginnen jetzt. Wir müssen 8000 Stimmen aufholen, das ist kein Klacks." Das Ergebnis aus dem Jahr 2009 sei das bisher beste gewesen, die 25 ÖVP-Bürgermeister im Bezirk wolle man mit "allem, was zur Verfügung steht, verteidigen", erklärt Wöginger.
Alfred Frauscher, stellvertretender Bezirksparteiobmann in Ried, verweist ebenfalls auf das hohe Niveau bei den letzten Wahlen. "Mit einem Ergebnis um die 50 Prozent hätten wir die Sache gut im Griff – ich bin zuversichtlich." Die ÖVP in Ried sei sehr gut aufgestellt und die Umfragewerte gut. "Dass da und dort noch nachjustiert und vor allem für Junge etwas geschaffen werden muss, ist klar. Aber im Prinzip sind wir auf einem guten Weg."
Zuversichtlich zeigt sich auch Braunaus Bezirksparteiobmann Franz Weinberger, der auf die gute Entwicklung in Sachen Arbeitsplätze und Infrastruktur verweist. Wichtige Themen seien aber auch die ärztliche Nahversorgung sowie der öffentliche Verkehr. "Wir fordern vehement ein Personennahverkehrskonzept, die Fahrpläne von Bus und Bahn müssen abgestimmt werden." Besonders für viele ältere Menschen sei eine ausreichende Mobilität wichtig, um nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden.
Erfolgsrezept der ÖVP: Vor Ort sein
Warum die ÖVP angesichts der Politikverdrossenheit vieler Bürger so kurz nach der Nationalratswahl schon mit den nächsten Wahlkampf beginnt, begründet Hattmannsdorfer so: "Wir wollen nicht den Eindruck erwecken, wir Politiker seien nur kurz vor den Wahlen da. Das war schon immer ein Erfolgsrezept der ÖVP. Jetzt nach draussen zu gehen ist ein richtiges und wichtiges Zeichen."
Bürgermeisterwechsel – schon jetzt
In vielen Gemeinden würden ohnehin schon jetzt die Vorbereitungen für 2015 laufen: 83 Bürgermeister stellt die ÖVP im Innviertel, ein Drittel davon wird wechseln – "manche mit der Wahl, manche aber auch schon früher". Wie zum Beispiel Hermann Vorauer, der sein Amt als Bürgermeister in Weilbach vor kurzem an Ludwig Huber übergab. Ehrenamtliche Funktionäre und in der Folge auch Bürgermeister zu finden, gestalte sich angesichts dem "Trend zur Individualgesellschaft" und dem ein oder anderen Skandal – wie etwa in Schildorn oder Obernberg – immer mehr zur Herausforderung.
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