Aus für FC Braunau

"Die Lage war aussichtslos"

Ab Juli 2022 ist der FC Braunau nun tatsächlich Geschichte – der Stadtverein blickt auf bewegte 100 Jahre Fußball zurück. 

BRAUNAU. Seit Ende Jänner herrscht nun Gewissheit.: Der FC Braunau wird nicht weitergeführt (die BezirksRundSchau berichtete). "Wir werden den Verein mit Ende Juni schließen. Bis dahin geht es aber normal weiter", versichert Obmann Manfred Rothböck. Der Grund für diese Entscheidung sei kein finanzieller gewesen, so Rothböck: "Wir haben einfach zu wenig Ehrenamtliche die sich einbringen und helfen können. Man kann mit vier/fünf Personen keinen Stadtverein wie den FCB führen. Das ist auf die Dauer unmöglich."

Seit 2011 ist Rothböck Vorsitzender des FC Braunau: "Natürlich bin ich traurig. Der Vorstand und ich haben elf Jahre Arbeit in den Verein investiert – und das haben wir sehr gerne getan. Es tut sehr weh, dass sich kein neuer Nachfolger findet." 

Für Nachwuchsspieler ist gesorgt

Die Spielgemeinschaft mit dem WSV-ATSV Ranshofen bleibe noch bis Ende Juni bestehen: "Dann laufen die Verträge mit unseren Spielern aus." Anders ist es beim Fußballnachwuchs: "Wir arbeiten hier als Spielgemeinschaft mit St. Peter und Ranshofen zusammen. Die Kinder und Jugendlichen liegen uns sehr am Herzen, deshalb läuft der Betrieb für sie wie gewohnt weiter – nur halt ohne den FCB. Auch das Stadion als Spielstätte bleibt für die Jugend erhalten", versichert Rothböck. 

100 Jahre Fußball

Der FCB blickt auf eine erfolgreiche Geschichte zurück. 1919 als SV Braunau gegründet gelang den Schwarz-Weißen in den 1990er-Jahren der Aufstieg in die zweite Bundesliga. Es folgten finanzielle Engpässe und der Konkurs im Jahr 2002. 

Am 3. Mai 2002 wurde dann mit dem FC Braunau ein ideologischer Nachfolgeverein des SVB gegründet. "Der Verein musste in der 1. Klasse neu beginnen und ist dann durchmarschiert bis in die OÖ Liga. Zwei Jahre später folgte der Abstieg in die Landesliga West. Dort konnte der FCB bis heute sein Level halten", so Rothböck. 

Riesenerfolg: Die Mini-WM

Einer der größten Erfolge für den scheidenden Obmann waren die Nachwuchsevents, wie die Mini-EM und die Mini-WM: "Da haben teilweise bis zu 700 Kinder gespielt und wir hatten oft 1.500 Gäste im Grenzlandstadion." 

Nun gehe es darum, die Vereinsauflösung gut über die Bühne zu bringen, so Rothböck: "Ich bin erleichtert, dass jetzt eine Entscheidung getroffen wurde – auch, wenn das das Ende des FC Braunau bedeutet." 

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