Arbeiterkammer erkämpfte 3,5 Millionen Euro

Stefan Wimmer und Franz Molterer

BEZIRK (ebba). Mehr als 3,5 Millionen Euro hat die Arbeiterkammer (AK) Braunau im Jahr 2017 für die Arbeitnehmer im Bezirk erkämpft. So lautet die Bilanz, die AK-Bezirksstellenleiter Stefan Wimmer und der stv. Direktor der AK OÖ, Franz Molterer, kürzlich in Ranshofen präsentierten.

Fast 8.500 Beratungen

2017 wandten sich 8.493 AK-Mitglieder mit arbeits- und sozialrechtlichen Fragen an die AK Braunau. Das ist eine Steigerung um 21,3 Prozent gegenüber 2016. Vor allem die telefonische Rechtsberatung hat sich bewährt: Dem Großteil der 6.135 Anrufer wurde sofort geholfen. "Da geht es meist um Probleme, die schnell lösbar sind", erklärt Wimmer. Zu einem persönlichen Beratungsgespräch sind im Vorjahr 2.332 Arbeitnehmer in die Bezirksstelle Braunau gekommen. Zusätzlich wurden in der Bezirksstelle in Braunau 95 Bildungsberatungen durchgeführt.

Bei vielen arbeitsrechtlichen Problemen ist es mit der Beratung nicht getan. Die AK muss bei den Arbeitgebern intervenieren, und wenn auch das nicht hilft, vor Gericht gehen, um den Arbeitnehmern zu ihrem Recht zu verhelfen. "Der Großteil der Vertretungen erfolgt aber außergerichtlich", weiß Wimmer. Mehr als 87 Prozent der Rechtsfälle betreffen Firmen ohne Betriebsrat. Generell sei die Zufriedenheit in Unternehmen mit Betriebsrat größer. 90 Prozent der Vertretungsfälle werden übrigens erst nach Beendigung des Dienstverhältnisses aktiv. "Die meisten trauen sich erst im Nachhinein, auf ihr Recht zu insistieren", weiß Molterer.

Durch 114 außergerichtliche Interventionen wurden im Vorjahr 139.314 Euro an vorenthaltenem Entgelt eingebracht. Durch 64 Rechtsvertretungen vor dem Arbeitsgericht wurden 403.997 Euro erkämpft, in Summe um rund zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Besonders viele Fälle in der Gastronomie

Die meisten Rechtsakte mussten für Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe angelegt werden, gefolgt von der Arbeitskräfteüberlassung, dem Transportwesen und dem Handel. In zwei außergewöhnlichen Fällen erkämpfte die AK Braunau vor Gericht jeweils mehr als 38.000 Euro. Der kleinste erstrittene Betrag machte 42,89 Euro aus. "Wir erkämpfen deshalb auch kleine Beträge, weil wir bei den Betrieben erreichen wollen, dass sie den Umgang mit ihren Angestellten überdenken."

Die Hauptgründe, warum die AK für ihre Mitglieder intervenieren oder gar vor Gericht gehen muss, sind vorenthaltendes laufendes Entgelt, gefolgt von Differenzen um die Endabrechnung bei der Beendigung von Dienstverhältnissen und der Anfechtung von fristwidrigen Kündigungen und ungerechtfertigten Entlassungen. "Ein großes Thema bei uns im Bezirk sind auch Überstunden-Pauschalen und All-in-Verträge", berichtet der AK-Bezirksstellenleiter.

In Summe hat die AK Braunau im Vorjahr an arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüchen sowie an Forderungen nach Insolvenzen für ihre Mitglieder Zahlungen von insgesamt etwas mehr als 3,5 Millionen Euro erreicht.

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