Arbeiterkammer
Entschädigung für Bäckerlehrling durchgesetzt
Ein Bäckerlehrling musste bereits mit 15 Jahren Überstunden leisten und wurde später für die Mehrarbeit nicht angemessen entlohnt. Nach der unrechtmäßigen Auflösung des Lehrverhältnisses verhalf die Arbeiterkammer Braunau dem Mädchen zu ihrem Recht.
BEZIRK BRAUNAU. Ein Mädchen aus dem Bezirk Braunau hatte bei einem Bäckerbetrieb in ihrer Heimatgemeinde eine Lehre begonnen. Von Beginn an musste sie dabei Überstunden machen, die sie auch bezahlt bekam. Allerdings sind Überstunden erst ab 18 Jahren gesetzlich erlaubt. Als sie dann 18 wurde, bekam sie die Überstunden weiterhin auf Basis der Lehrlingsentschädigung bezahlt. Auch damit verstieß der Lehrherr gegen das Recht. Er hätte dem Mädchen für die Überstunden Facharbeiterlohn bezahlen müssen. Zu allem Überdruss wurde der Lehrling bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) abgemeldet und behauptet, die Auflösung sei einvernehmlich erfolgt. "Die Arbeiterkammer erstritt für die junge Frau eine Entschädigung für die Unterbezahlung und die einseitige Auflösung des Lehrverhältnisses", so AK-Präsident Andreas Stangl. Weil beide Seiten die Sache rasch und außergerichtlich lösen wollten, einigten sie sich in dieser Frage auf die Auszahlung eines Monatsbruttolohnes. Der Bäcker sah seine Fehler ein und zahlte anstandslos die ausständigen Beträge nach. In Summe erhielt die junge Frau eine Nachzahlung von mehr als 3.000 Euro. Einer von vielen Rechtsfällen, die in der AK-Bezirksstelle Braunau erfolgreich bearbeitet werden.
Neue Bezirksstellenleitung
Seit 1. Juli hat die AK-Bezirksstelle Braunau eine neue Leiterin: Die 41-Jährige Angela Senzenberger übernimmt vom bisherigen Bezirksstellenleiter Stefan Wimmer, der innerhalb der AK in die Personalabteilung nach Linz wechselt. Angela Senzenberger arbeitet seit fünf Jahren in der Arbeiterkammer Oberösterreich und ist Expertin im Arbeits- und Sozialrecht. Die Juristin kennt die Sorgen und Probleme der Beschäftigten im Bezirk wie kaum eine andere, hat sie doch jahrelang in der Gastronomie und Hotellerie gearbeitet. „Die Zustände dort haben mich motiviert, mich für die Rechte der Beschäftigten einzusetzen“, sagt die neue Bezirksstellenleiterin.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.