„Jugendliche sind oft demotiviert“

Jugendliche, die nicht sofort einen Lehrplatz finden, überbrücken die Zeit in Schulungen. | Foto: lightpoet/fotolia
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BEZIRK BRAUNAU (ebba). Gut ausgebildete Menschen sind in unserer Gesellschaft immer stärker gefragt. Wenn Jugendliche keinen Arbeitsplatz beziehungsweise keine Lehrstelle finden, liegt das nicht selten „an den mangelnden schulischen Leistungen“, weiß Marianne Hagenhofer, Leiterin des Arbeitsmarktservice (AMS) Braunau. Im Bezirk Braunau gab es Ende März 376 arbeitslose Jugendliche. 228 davon haben zudem keinen Schulabschluss, also maximal die Pflichtschule absolviert, und befinden sich auch nicht in Schulung. „Es ist wichtig, dass man diesen jungen Menschen Perspektiven aufzeigt“, meint Hagenhofer.

Jugendliche, die sich schwertun eine Lehrstelle zu finden werden vom AMS in Produktionsschulen und Jugendkursen betreut und beschäftigt. „Vielen fehlt es an Motivation, sie haben keine Ziele. Oft kommen sie aus sozial schwachen Familien. In den Kursen lernen sie, sich Ziele zu setzen, dass ein geregelter Tagesablauf wichtig ist, dass man früh aufstehen muss, wenn man einer Arbeit nachgeht, wie man mit anderen Menschen respektvoll umgeht und alles was dazu gehört.“

Hauptgründe für die Perspektivlosigkeit und Demotivation vieler Jugendlicher sei laut Hagenhofer die fehlende Unterstützung seitens der Eltern und die Tatsache, dass der Großteil der Unternehmen, bei denen sich die Jugendlichen bewerben, den Fokus auf schulische Leistungen legt. „Dabei gibt es junge Erwachsene, die zwar in der Schule nicht mit Bestnoten glänzten, jedoch Fähigkeiten und Neigungen haben, mit denen Unternehmen sehr wohl etwas anfangen könnten.“
Das Arbeitsmarktservice hat sich deshalb etwas Neues einfallen lassen: „Wir vom AMS wollen Ende September für alle Lehrstellensuchenden einen sogenannten ‚Marktplatz Jugend‘ schaffen. Dabei präsentieren sich die Jugendlichen ohne Zeugnisse, aber mit ihren Fähigkeiten. Wir laden Unternehmen dazu ein, sich die jungen Bewerber anzusehen. Vielleicht ergibt sich so für den einen oder anderen Jugendlichen noch etwas“, hofft Hagenhofer.

Immer mehr Jugendliche ohne Perspektive:
In Oberösterreich gibt es 11.000 Jugendliche, die weder eine Ausbildung noch einen Job haben und auch in keiner Betreuung sind. Im Bezirk Braunau sind es 228 die ohne berufliche Perspektive leben. Laut Johann Bacher vom Institut für Soziologie an der Kepler-Uni Linz sind es vor allem Jugendliche aus armen bildungsfernen Familien. Viele leben auf Kosten der Eltern oder dank verschiedener Sozialleistungen. Diese Jugendlichen werden als NEET-Teenager bezeichnet. NEET steht für „Not in education, employment and training“, zu Deutsch: ohne Ausbildung, arbeitslos und nicht in Schulungen. Betroffen seien auch Jugendliche mit Beeinträchtigungen und Teenager aus Migrantenfamilien. Diese hätten es auch mit abgeschlossener Ausbildung schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. (Quelle: ORF OÖ)

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