Weihnachten während des Zweiten Weltkriegs

Foto: alexraths/panthermedia.net

TARSDORF. Weihnachten ist heutzutage ein pompöses Fest bei dem es an nichts fehlt. Blickt man Jahrzehnte zurück, sah das noch ganz anders aus.

Ein riesiger Christbaum, ein Berg an Geschenke, ausgefallene Speisen und alles in allem ein rauschendes Fest. So spielt sich Weihnachten heute meist ab. In den 30er- und 40er-Jahren sah das allerdings noch ganz anders aus. Vor allem während des zweiten Weltkriegs war den Familien nicht viel vergönnt, auch nicht zu Weihnachten. Dafür hatte das Fest an sich und die religiöse Bedeutung viel mehr Gewicht.

„Ich kann mich noch gut erinnern, dass mein Vater immer die Kerzen am Christbaum angezündet hat und uns dann geholt hat, weil das Christkind da war. Einfach der Anblick vom schönen, erleuchteten Christbaum war schon eine große Freude für uns“, erzählt Johanna Huber aus Tarsdorf.

Der Christbaum wurde meist aus dem eigenen Wald geholt und mit Strohsternen, Kugeln und Kerzen geschmückt. Besonders Vogel-Figuren waren damals bei jedem Christbaumschmuck dabei. Vor der Bescherung wurde von der ganzen Familie der Rosenkranz gebetet und später wurde die Mette besucht.

Georg Huber erinnert sich noch an die Bescherung im Kreis seiner Familie: „Am Heiligen Abend gab es Sternspritzer und kleine Geschenke. Das waren praktische Sachen wie Kleidung. Hin und wieder mal ein Spielzeug“, schildert er. Am Weihnachtstag wurden dann Oma und Opa oder der Patentante ein Besuch abgestattet und gemeinsam Zeit verbracht.

Weihnachten in der Schule

Auch in der Schule wurde Weihnachten gefeiert. „Wir hatten jedes Jahr ein kleine Weihnachtsfeier, bei der wir etwas aufführen durften“, erklärt Georg Huber. Ganz wichtig war in der Adventszeit auch der tägliche Besuch der Messe. Die Kinder gingen jeden Tag morgens vor der Schule in die Kirche. „Danach waren unsere Füße immer nass vom Schnee und uns war meist kalt. Am warmen Holzofen durften wir uns dann aufwärmen“, weiß Johanna Huber noch.

Kekse und Kletzenbrot

Einen Festtagsbraten gab es zu Weihnachten nicht. Dafür wurden Kekse mit Hirschhornsalz und Kletzenbrot gebacken. „Wenn meine Mutter zu Weihnachten Kekse gebacken hat, duftete die ganze Küche“, so Johanna Huber. Bei den Bauern wurde meist auf Weihnachten zu ein Schwein geschlachtet. Da Lebensmittel ohnehin während des Krieges sehr teuer und rar waren, gab es auch zu Weihnachten nichts Besonderes. Eine Tradition, die sich bis heute gehalten hat, ist die Mettensuppe im Anschluss an die Messe in der Weihnachtsnacht.

Zu Nikolaus bekamen die Kinder Nüsse und Äpfel geschenkt. Johanna Huber erinnert sich: „Äpfel vom Nikolaus waren immer besonders gut. Wir haben unsere Schüsseln am Abend vor die Tür gestellt, damit der Nikolaus uns etwas hineinlegen kann. Unser Vater hat dann immer extra Spuren im Schnee hinterlassen, damit es für uns noch aufregender war“, erzählt Huber. Hin und wieder gab es auch Schokolade. Diese wurde damals sogar noch selbst gemacht.

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