Aenus-Preis geht an Feuerwehren, HTL-Braunau und Salzach-Brückenlauf

Alle Aenus-Preisträger (v. li.) Michael Schneiderhan (Bürgerinsel Burghausen), Markus Pilger (FFW Kommandant Simbach) und Marco Ofenmacher (stv. FFW Kommandant Braunau) und HTL-Direktor Hans Blocher.
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  • Alle Aenus-Preisträger (v. li.) Michael Schneiderhan (Bürgerinsel Burghausen), Markus Pilger (FFW Kommandant Simbach) und Marco Ofenmacher (stv. FFW Kommandant Braunau) und HTL-Direktor Hans Blocher.
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Schärding/Braunau/Simbach.
Seit 2001 werden auf Initiative der Werbeagentur INNBLICK alle zwei Jahre Unternehmen, Vereine, Organisationen und Privatpersonen aus dem Gebiet am Inn und Salzach mit dem Aenus-Preis ausgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen dabei bedeutsame grenzüberschreitende Aktivitäten, die ein Zusammenwachsen der Region an den beiden Flüssen fördern.

So wurden bereits in der Vergangenheit das grenzüberschreitende Geothermieprojekt Braunau-Simbach (2003), das Krankenhaus Braunau-Simbach (2006), der grenzüberschreitende Rettungsdienst des Roten Kreuz (2011), das Druck- und Verlagshaus Vierlinger (2011), die Alpenvereine aus Braunau und Simbach sowie die Arnstorfer Tafel mit ihrer Ausgabestelle Braunau im Jahr 2014 geehrt.

In diesem Jahr fand nun der offizielle Festakt zur Verleihung des Aenus-Preises im Kubin-Saal in Schärding statt. Dazu konnte Initiator und Moderator Reinhold Klika zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft sowie Vereinsabordnungen willkommen heißen. "Heute steht der Aenus im Mittelpunkt, der uns heute Gott sei Dank verbindet und nicht mehr trennt", erklärte Klika zu Beginn der Veranstaltung. Seit dem Start der Initiative wurden mehr als 50 Projekte eingereicht, die in drei Kategorien aufgeteilt wurden.

So gab es eine Aenus-Verleihung in der Kategorie "Vereine, Organisationen und Private", "Wirtschaft" und den Sonderpreis der Jury für Projekte, die sich nicht klar in die beiden Gruppierungen einordnen ließen.

Den Aenus-Preis in der Kategorie "Vereine, Organisationen und Private" ging an den grenzüberschreitenden Salzach-Brückenlauf, der die beiden Kommunen Burghausen und Hochburg-Ach verbindet. In der Laudatio erläuterte Kommunikationsleiter Klaus Millrath von der Wacker Chemie AG in Burghausen die Entscheidung der Jury. Laut Millrath beginnt und endet der Benefizlauf auf bayerischer Seite, er läuft aber zu einem großen Teil auf oberösterreichischem Gebiet entlang der Salzach durch die Gemeinde Hochburg-Ach.
Aus organisatorischer Sicht engagieren sich viele Vereine, Gruppen und Privatpersonen ehrenamtlich aus beiden Gemeinden an den Lauf. Zudem bringen sich laut Millrath auch die Stadt Burghausen und die Gemeinde Hochburg-Ach in den Ablauf sehr stark ein. Wichtig ist auch der soziale Aspekt. So konnten bisher stolze 300 000 Euro durch den Lauf für soziale Einrichtungen auf beiden Seiten der Salzach gespendet wurden. Hier konnten sich bereits die Burghauser Tafel, Frauen helfen Frauen, die Zeitbank oder das Jugendzentrum freuen.

Über eine Auszeichnung konnte sich auch die HTL-Braunau freuen. Sie erhielt den Aenus-Preis in der Kategorie "Wirtschaft" für das grenzüberschreitende Projekt "Turbo-HTL". Bereits in der Vergangenheit konnte die HTL-Braunau mit guten und gefragten Innovationen aufhorchen und genießt in der heimischen Wirtschaft eine zentrale Bedeutung. Seit Jahrzehnten bildet die HTL-Braunau junge Menschen zu kompetenten Fach- und Schlüsselkräften aus, die später in hoch spezialisierten Unternehmen dringend benötigt werden. Mit dem Projekt "Turbo-HTL" leistet die Schuleinrichtung nun einen wertvollen Beitrag zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Wie die genaue Begründung der Jury lautete, erklärte Geschäftsstellenleiterin Brigitte Dieplinger vom Regionalmanagement Oberösterreich aus Braunau: "Mit dem Turbo-HTL werden junge Menschen für ihre Jobs in den Unternehmen der Grenzregion ausgebildet, um später die Produkte der Unternehmen, aber auch ihre Innovationen voranzutreiben und so eine positive Entwicklung der regionalen Wirtschaft sicherzustellen."
Das Projekt wird von neun Unternehmen in Bayern und der Simbacher Realschule unterstützt. Damit richtet sich die Ausbildung an der HTL nicht nur an die Bedürfnisse im Bezirk Braunau, sondern auch an den Gegebenheiten der bayerischen Nachbarn.

Folglich lässt sich hieraus für die bayerischen Schüler ein maßgeschneiderter Schultyp entwickeln. Dieplinger erläuterte auch, warum das Interesse am Turbo-HTL so groß ist: „Üblicherweise besucht man die HTL fünf Jahre lang bis zum Matura-Abschluss. Wer in Bayern in der Realschule oder im Gymnasium mit der Mittleren Reife abschließt, kann in der HTL-Braunau gleich in den 2. Jahrgang einsteigen und absolviert den Schulversuch Turbo-HTL in nur vier Jahren.
Diese Anpassung an das bayerische Schulsystem ermöglicht eine neue, sehr sinnvolle Ausbildungskombination." Vor drei Jahren wurde der Schulversuch gestartet und erfreut sich großer Resonanz. Derzeit besuchen 93 bayerische Schüler die HTL-Braunau, jährlich starten rund 17 Schüler mit dem Turbo-HTL.

Zur guten Tradition der Festveranstaltung gehört auch, dass ein Ehrengast die Festrede übernimmt. In diesem Jahr war das der neue Landeshauptmann Thomas Stelzer, der zum Thema "Bayern und Oberösterreich als starke Wirtschafts- und Kulturräume im Herzen Europas" referierte.
Stelzer ging dabei auf die Bedeutung der EU gerade aus Sicht der jungen Menschen ein, da sie nach seiner Ansicht den Frieden sichert, der für viele Landstriche auf dem Globus keine Selbstverständlichkeit ist. "Dies ist aber nur der Fall, wenn wir die EU in Bewegung halten und sie entsprechend weiterentwickeln", so Stelzer.

Neben den beiden bisherigen Preisträgern wurde nun der Sonderpreis der Jury vergeben, der an die Hochwasserhilfe der Feuerwehren jenseits und diesseits des Inns ging. Mit dem Sonderpreis wurden die Feuerwehren aus Simbach, Braunau, dem Bezirkskommando Braunau, der Kreisbrandinspektion Rottal sowie den Feuerwehren aus Schärding, St. Florian, Brunnenthal und Neuhaus am Inn verliehen.

In seiner Laudatio erinnerte Bezirkshauptmann Dr. Rudolf Greiner von der Bezirkshauptmannschaft Schärding an die grenzüberschreitende Freiwilligenarbeit zum Schutz der Menschen am Inn, an der Donau und in Simbach. "Die Katastrophenhilfe hat sich auch deshalb so gut bewährt, weil die Feuerwehren seit jeher grenzüberschreitend zusammengearbeitet hatten", so Greiner und nannte drei herausragende Projekte.

Als Beispiel nannte er die gemeinsame Gründung der Feuerwehren von Simbach und Braunau vor über 150 Jahren und den gemeinsamen Einsatz von über 500 Feuerwehrleuten aus 36 Feuerwehren mit insgesamt 7 000 Einsatzstunden während der verheerenden Flut im vergangenen Jahr. Laut Greiner wurde erst kürzlich in Schärding ein Katastrophen-Lager für die Gemeinden in Schärding, St. Florian, Brunnenthal und Neuhaus eröffnet. Hier geht es insbesondere um das Management bei der Sandsackabfüllung.
Aus diesen drei genannten Gründen hatte sich die Jury entschieden, die Feuerwehren und ihre Organisationen mit dem Aenus-Sonderpreis auszuzeichnen. Der Preis wird derzeit im Feuerwehrgerätehaus in Simbach untergebracht. Musikalisch wurde der Abend von der Gruppe "SAXemble" umrahmt. Der offizielle Teil des Festaktes endet mit Europahymne.

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