Neue Märkte suchen

Hermann Schultes  und Bundesrat Ferdinand Tiefnig sprachen beim Besuch in der LWS Burgkirchen über den österreichischen Agrarmarkt.
  • Hermann Schultes und Bundesrat Ferdinand Tiefnig sprachen beim Besuch in der LWS Burgkirchen über den österreichischen Agrarmarkt.
  • hochgeladen von Andreas Huber

BEZIRK. Die von Russlands Präsidenten Putin provozierte Russlandkrise hat auch Auswirkungen auf den österreichischen Agrarmarkt. Wie groß diese letztendlich sein werden, würde von der Dauer abhängen, so Hermann Schultes, Präsident der Österreichischen Landwirtschaftskammer. "Nach dieser Krise schaut die Welt der Agrar- und Lebensmittelmärkte aber völlig anders aus", bekräftigte Schultes bei seinem Besuch in der Landwirtschaftsschule Burgkirchen. "Unsere Landwirtschaft ist stark exportorientiert." Als Beispiel nannte er Schweinefleisch. Russland war hier ein nicht unbedeutender Markt. Die russische Bevölkerung isst gerne fetter. Die Schlachthäuser haben den russischen Markt entsprechend mit fettem Schweinefleisch beliefert. Nach den Sanktionen haben die Schlachthäuser in die Kühllager produziert, in der Hoffnung, dass die Sanktionen bald aufgehoben würden.

Lager mit fettem Fleisch
Nun sind die Kühllager voll und die Österreicher wollen das fette Fleisch nicht. "Es gilt, jene Mengen, die für Russland produziert worden sind, aus dem Markt zu nehmen, um so die Märkte zu entlasten. Diese Lebensmittel sollten Konsumenten zur Verfügung gestellt werden, die sie dringend benötigen, aber nicht bezahlen können", rät Schultes. Da die russische Ernährung stark von Importen abhängig sei, hätten sich die Russen um neue Versorgungswege in Asien und Südamerika umgesehen. "Werden daraus feste Handelsbeziehungen, dann wird es schwierig für uns", warnt der Landwirtschaftskammerpräsident.

Neue Märkte finden
Deshalb gelte es jetzt, alle Kräfte zu sammeln, um neue Märk-te für Milch, Käse, Fleisch, Obst und Wein zu entwickeln. "Wir müssen die neuen Märkte offensiv bedienen. Dort, wo Brasilien bis jetzt hingeliefert hat, ist ja Platz geworden", meint Schultes. Er nimmt auch die Handelsketten in die Kritik. Diese würden sich gerne damit schmücken, dass sie regional dächten. Sie seien es aber, die das Durcheinander auf den Märkten ausnützen, um zu Preisvorteilen zu gelangen. Bezirksbäuerin Barbara Probst meinte dazu: "Geht auf den Bauernmarkt und kauft bei den Bauern ein. Alle sind gefordert, unsere Produkte zu kaufen." Den Landwirten im Bezirk rät Schultes, angesichts der Situation bei Investitionen das Eigenkapital im Auge zu behalten. "Jetzt nicht zu stark in die Verschuldung hineingehen", so der Landwirtschaftskammer-Präsident.

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