Professionelles Maturaprojekt

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Das Maturaprojekt „Automatisiertes Schotterwerk“ von Christian Moser und Leonhard Schnöll hat eine wesentliche Hürde noch vor der Beurteilung genommen – es bewährt sich bereits im ganz normalen Betriebsalltag.

„Die Siebanlagen der Firma Moser Beton laufen ständig während der Betriebszeiten und füllen die Silos, welche sich unter den Anlagen befinden, mit gewaschenem und gebrochenem Material. Sie werden täglich mehrmals entleert. Bisher geschah das mit einer Schaltwarte, die keine Füllstandanzeige hatte und bei der der Zuständige vor Ort kontrollieren musste, wie voll das Silo ist und wo er auch das Entleeren nur per Hand erledigen konnte. Wir haben uns dieses Problems angenommen und die bestehende Anlage automatisiert“, erzählen Christian Moser und Leonhard Schnöll, die bereits in der vierten Klasse beschlossen haben, dieses Projekt als Diplomarbeit in der Maturaklasse zu realisieren.

Nach ausführlichen Vorgesprächen war das Vorgehen klar. In den acht Behältern werden Ultraschallsensoren montiert, die den Füllstand ermitteln und ihn sowohl auf einem Tablett als auch am Power Panel des Schaltschranks anzeigen. Per Knopfdruck auf die gewünschte Fraktion schalten sich dann die Förderbänder in der richtigen Reihenfolge ein und der Schieber öffnet sich. Der zuständige Mitarbeiter kann alles über seinen Bildschirm verfolgen und steuern.

„Wir haben uns dann die Aufgaben geteilt. Christian hat sozusagen die ‚Hardware‘ erledigt und sich um die Planung und Umsetzung vor Ort gekümmert und ich habe den Softwareteil übernommen“, erklärt Leonhard Schnöll. Eine wesentliche Sache war natürlich der Zeitdruck – die Anlage steht normalerweise nur wenige Wochen um den Jahreswechsel still und zu dieser Zeit mussten die notwendigen Installationsarbeiten getätigt werden. „Die eisig kalten Temperaturen im heurigen Jänner waren sowohl Fluch als auch Segen zugleich. Zwar waren die Arbeiten im Freien an der Anlage oft mühsam und nicht gerade angenehm. Vor allem die 1,5 km an Kabelmaterial zu verlegen gestaltete sich schwierig. Allerdings vergrößerte dieses Wetter auch unser Zeitfenster, welches wir für den Umbau hatten, um fast ein Monat. Somit wurden wir problemlos fertig und die Steuerung konnte noch in der Stillstandphase getestet werden“, sagt Christian Moser.

Mit Ausnahme des Schaltschrankbaus, hier fertigte eine externe Firma nach den Vorgaben der beiden HTL-Techniker, wurde das gesamte Projekt selbst realisiert.

„Was sich hier kurz und bündig liest, war ein sehr umfassendes Projekt. Die entsprechende E-Planung, die gesamte Steuerung und zum Schluss auch noch das Einrichten eines leistungsstarken W-LANs am Gelände des Schotterwerks, um die dauernde Bedienbarkeit zu gewährleisten, waren anspruchsvolle Aufgaben. Die Installation vor Ort unter den entsprechenden Witterungsumständen war dann nochmals eine Bewährungsprobe für das Team. Das erzielte Ergebnis ist wirklich etwas Besonderes, man kann den Schülern nur zu ihrer Leistung gratulieren“, sind sich Dipl.-Ing. Albert Schmeitzl und Werkstättenlehrer Peter Landrichinger, BEd, einig. Es kommt nur selten vor, dass ein Schulprojekt direkt in den harten Praxiseinsatz übernommen wird.

Sehr erfreut zeigte sich auch Ingrid Huber, Geschäftsführerin der Firma Moser, bei der Übergabe des Projektes. Sie bedankte sich herzlich bei den beiden Maturanten und lobte das professionelle Vorgehen. „Hochachtung vor der Einsatzbereitschaft und dem fachlichen Können der beiden Projektanten. Es hat während des gesamten Projektverlaufs alles perfekt geklappt. Vielen Dank auch an die betreuenden Lehrer und die HTL Braunau. Es spricht für die Qualität der Schule, dass Projekte, die in der Praxis ihre Tauglichkeit beweisen, im Rahmen der Matura umgesetzt werden“, betont Ingrid Huber.

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Foto: Cityfoto
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