Corona in Wien
Begegnungszone in der Brigittenau gefordert
Seit Kurzem gibt es Begegnungszonen auf Zeit – nicht aber im 20. Eine Bürgerinitiative will das ändern.
BRIGITTENAU. Damit die Menschen beim Spazierengehen ausreichend Abstand halten können, hat die Stadt Wien mehrere Straßen in temporäre Begegnungszonen umgewandelt. Dort sind alle Verkehrsteilnehmenden gleichberechtigt und es gilt Tempo 20.
In der Brigittenau gibt es bislang keine temporären Begegnungszonen – sehr zum Ärger der Bürgerinitiative "Die 20er*innen". In einem offenen Brief an die Bezirksvorstehung heißt es: "Die derzeitigen Ausgangsbeschränkungen treffen vor allem jene, die auf engstem Raum zusammenleben müssen." Im 20. Bezirk würden öffentliche Freiflächen fehlen oder seien derzeit geschlossen. Deshalb müsse für Alternativen gesorgt werden.
Offener Brief an den Bezirk
Die Initiative fordert Begegnungszonen in der Wasnergasse, der Pappenheimgasse und der Jägerstraße (Gaußplatz bis Wallensteinplatz). Zudem wünscht sie sich Fußgängerstraßen in der Pasettistraße, der Hannovergasse, der Othmargasse, der Brigittagasse, der Treustraße, der Universumstraße und der Rebhanngasse.
Doch zeigt sich: Für temporäre Begegnungszonen oder Fußgängerstraßen kommen die Vorschläge nicht infrage. Denn dafür müssen bestimmte Gegebenheiten vorliegen wie sehr schmale Gehsteige oder eine hohe Bevölkerungsdichte.
Petition eingereicht
"Das Modell der Wohnstraße entspricht fast genau den Bedingungen für temporäre Begegnungszonen", stellt Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ) fest. Dabei gebe es in der Brigittenau bereits seit Jahren Wohnstraßen.
Damit will sich die Initiative nicht abfinden. "Im 20. wird eine dezidierte Pro-Autofahrer-Politik betrieben", so Otto Mittmannsgruber von "Die 20er*innen". Deshalb wurde bei der Stadt eine Petition eingereicht. Wegen der Krise könnte deren Behandlung im Petitionsausschuss jedoch dauern.
Lösung in Sicht
"In der Coronakrise habe ich an neuen, konstruktiven Ideen gearbeitet, die dem Bezirk und seinen Bewohnern tatsächliche Vorteile bringen", berichtet Derfler. So wurden der Stadt nun zwei Straßenzüge als temporäre Begegnungszonen vorgeschlagen: am Brigittenauer Sporn von der Schemerlbrücke bis zum Handelskai und am Handelskai vom Brigittenauer Sporn bis zur A22.
Immer wieder kommt es in diesen Bereichen zu brenzligen Situationen zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern. "Die Vorschläge sind im Rahmen der Kriterien, die für Begegnungszonen festgelegt wurden, auch realisierbar", so Derfler. Über die Umsetzung entscheidet letztlich die Stadt Wien.
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