Trinkwasser
EVN baut Naturfilteranlage in Petronell
Die EVN baut die Trinkwasserversorgung in Niederösterreich weiter aus - weiches Wasser für rund 260.000 Niederösterreicher
PETRONELL-CARNUNTUM. Neben dem Leitungsnetz ist auch die Sicherung der Trinkwasserqualität entscheidend. EVN hat bereits vier Naturfilteranlagen (Zwentendorf an der Zaya, Wienerherberg, Drösing und Obersiebenbrunn) in Betrieb genommen. Die fünfte Naturfilteranlage in Petronell-Carnuntum wird derzeit errichtet. „Die riesigen Filter wurden angeliefert. Im Winter 2021/22 soll die Anlage in Betrieb gehen und in der Region für Trinkwasser 'in Quellwasserqualität und mit idealem Härtegrad' sorgen“, erzählt EVN Sprecher Stefan Zach.
Härte des Wassers
Die Naturfilteranlage Petronell-Carnuntum kann künftig 50.000 Kunden mit Trinkwasser mit einer Gesamthärte von 10 bis 12° deutsche Härte liefern. Derzeit weist das Wasser einen Härtegehalt zwischen 14° und 22° dH auf. EVN Wasser wird in den nächsten zehn Jahren insgesamt rund 155 Millionen Euro in den weiteren Ausbau der hohen Versorgungssicherheit investieren, dazu gehören rund 300 Kilometer zusätzliche Transportleitungen.
Quellfrisches Trinkwasser ist in Niederösterreich eine Selbstverständlichkeit. Der Härtegrad ist dabei ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Je höher der Wert an Kalzium und Magnesium im Wasser ist, desto härter ist das Wasser. Zu viel Kalk im Wasser bringt zahlreiche Nachteile: Hartnäckig verschmutzte Gläser, defekte Geräte, trockene Haut beim Duschen. Weiches Wasser bietet also entscheidende Vorteile.
Naturfiltration im Detail
Für die neue Naturfilteranlage in Petronell wird eine Halle mit einer Größe von zirka 1800 Quadratmeter und einer Höhe von bis zu elf Meter errichtet. Die Gesamtinvestition beträgt rund 9,4 Millionen Euro. Der Vergleich mit Quellwasser muss dann nicht mehr gescheut werden. Durch die Verwendung von sehr feinen Membranen können die Härtegrade rein mechanisch gesenkt werden. Dieses Verfahren weist nicht die Nachteile der im Haushalt oft eingesetzten Ionentauscher auf, die den Geschmack des Wassers unangenehm verändern und oft mikrobiologische Probleme hervorrufen. Auf neue Wasserenthärtungsgeräte im Haushalt kann künftig also verzichtet werden.
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