Ein Komponist auf Erfolgskurs

Bei eigenen Stücken übernimmt Michael Auer des öfteren den Dirigierstab von seinem Vater Hubert Auer. | Foto: Kainer
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Ein Instrument lernen wollen viele Kinder. Dass aber ein Kind beschließt, komponieren zu lernen, ist schon eher etwas Außergewöhnliches. Michael Auer, erster Flügelhornist bei der Werkskapelle Böhler Mürzzuschlag-Hönigsberg, hat das schon im zarten Alter von 12 Jahren beschlossen. "Schuld" daran war der Musiklehrer. "Ich kann mich erinnern, dass uns der Musiklehrer in der zweiten Klasse Hauptschule ein Stück von Brahms vorgespielt hat. Das war für mich so prägend, dass ich mir dachte, das will ich auch machen", erzählt Michael Auer. Einige Jahre später, im Alter von 17 Jahren, präsentierte er stolz sein Erstlingswerk. Mittlerweile aber hat er den Überblick schon etwas verloren. "Ich schätze, es werden bereits so an die 70 Stücke insgesamt sein", so Auer. Angefangen von Märschen über Polkas bis hin zu diversen Konzertstücken für Blasmusik ist alles dabei; sogar eine Messe für Orchester und Chor hat Michael Auer bereits komponiert.

Ausgezeichneter dritter Platz
Dass er sein Handwerk auch wirklich beherrscht, beweist der Umstand, das er kürzlich mit seinem Stück "Östliche Impressionen", das er übrigens unter seinem Synonym Benedec Rehuska eingereicht hat, den dritten Platz beim Komponierwettbewerb des österreichischen Blasmusikverbandes erzielen konnte.
Beim heurigen Weihnachtskonzert seiner Kapelle am 22. Dezember mit Beginn um 19.30 Uhr im Stadtsaal Mürzzuschlag steht wieder eine Komposition des Kapellmeister-Sohns auf dem Programm: "Der Klang der Industrie", das er dem Geschäftsführer der Böhler Bleche Wolfgang Pototschnig gewidmet hat, erlebt seine Uraufführung. Und es ist kein gewöhnliches Stück, denn es werden "Instrumente" zum Einsatz kommen, die man auf einer Blasmusikbühne so nicht erwarten würde: Gabeln die auf Tellern kratzen, Rasierapparate, Hämmer, Stahlrohre, ein Amboss und sogar eine Eisenplatte werden ihren Auftritt haben.
Wie er auf solch schräge Ideen kommt? "Die Einfälle für meine Stücke habe ich einfach zwischendurch: vorm Einschlafen, wenn ich irgendwo allein unterwegs bin oder auch am stillen Örtchen. Das sind oft so Geistesblitze zwischendurch", erzählt er schmunzelnd. Einige Monate intensiver Arbeit sind dann noch nötig, damit ein neues Stück tatsächlich Bühnenreife erlangt.

Zur Person
Michael Auer wurde 1972 geboren. Im Alter von 13 Jahren begann seine musikalische Laufbahn in der Johannes Brahms Musikschule Mürzzuschlag mit dem Trompetenunterricht bei Helmut Brenner und später bei Michael Koller; seit 1986 ist er als Flügelhornist Mitglied der Werkskapelle Böhler Mürzzuschlag-Hönigsberg. Mit 17 Jahren startete er den zweijährigen Kapellmeisterlehrgang an der Musikhochschule Graz. Unter Rudolf Bodingbauer wirkte er zwei Jahre lang als erster Flügelhornist bei der Militärmusik Steiermark mit und erhielt in dieser Zeit auch Unterricht in Tonsatz/Harmonielehre beim bekannten Komponisten Franz Cibulka und besuchte abendliche Kurse in Instrumentationskunde bei Eugen Brixel.
Michael Auer hat mittlerweile mehr als 70 Stücke komponiert bzw. arrangiert und ist Inhaber des Orange Sun Studios (www.orangesunstudio.at) in Krieglach. Sein neuestes Werk nennt sich "Apophis" und beschreibt das Szenario, das sich durch eine Kollision mit dem gleichnamigen Asteroiden abspielen könnte.

Bei eigenen Stücken übernimmt Michael Auer des öfteren den Dirigierstab von seinem Vater Hubert Auer. | Foto: Kainer
Michael Auer ist erster Flügelhornist der Werkskapelle Böhler Mürzzuschlag-Hönigsberg. | Foto: Kainer
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