Steirerbitter neu am Markt
Die Rückkehr des bitteren Geschmacks

- Produktpräsentation in Graz: Michaela Muster (Wirtschaftskammer Steiermark), Hotelier Alfred Grabner (Tourismusverband Hochsteiermark), Markus Leingruber und LAbg. Cornelia Izzo.
- Foto: Anna Wochinz
- hochgeladen von Markus Hackl
Der Mürztaler Markus Leingruber hat mit dem "Steirerbitter" die Tradition des Bitterlikörs wieder neu belebt. Ein Marktsegment, das in Vergessenheit zu geraten schien.
GRAZ. BRUCK/MUR. Mit dem "Herrengedeck" kommen wir später. Begonnen wird mit dem Bitteren. Der Unicum aus Ungarn, der Averna aus dem italienischen Sizilien, der Pelinkovac aus Kroatien – alles traditionsreiche Getränke, die allesamt zur Familie der Bitterliköre zu zählen sind. Wenn es nach den Visionen des Markus Leingruber geht, dann soll sich der "Steirerbitter" zu dieser Art der Likörfamilie dazugesellen.

- Markus Leingruber mit "seinem Baby", dem wiederbelebten "Steirerbitter".
- Foto: Anna Wochinz
- hochgeladen von Markus Hackl
"Steirerbitter", das ist die Wiederbelebung des Steinfelder Magenbitters (seit 1855), der von der Grazer Reininghaus-Familie produziert wurde. "Bis zum Jahr 1994 wurde der Steinfelder Likör bei Reininghaus hergestellt, dann hat man die Produktion eingestellt", erzählt Markus Leingruber, der im Hauptberuf bei der Brauunion in Graz für die Logistik zuständig ist; er ist auch der führende Kopf des Puntigammer Erlebnisprogramms, das im Jahr 2022 mit einem PR-Panther ausgezeichnet wurde.
Rückkehr des Traditionslikörs
Bier und Bitterlikör gehören nicht nur beim oben erwähnten Herrengedeck zusammen – dabei wird Bier zusammen mit Spirituosen serviert; beim Damengedeck übrigens besteht die Kombination aus Sekt mit einem alkoholfreien Getränk – sondern läuft auch bei Markus Leingruber zusammen. "In der Brauerei Puntigam bin ich mit zwei Mitarbeitern ins Gespräch gekommen, die bis zuletzt in der Likörproduktion für Reininghaus mitgewirkt haben, alle drei haben wir festgestellt, dass es schade sei, dass man sich aus diesem Produktionsbereich zurückgezogen hat", erzählt Leingruber.

- Steirerbitter – "Trink ihn nie alleine", so das Produktmotto.
- Foto: Anna Wochinz
- hochgeladen von Markus Hackl
Diese Idee hat sich immer mehr verfestigt und nachdem Jägermeister auch noch die Produktion in Graz eingestellt hat, war es Zeit für die Realisierung dieses Projektes. "Die Original-Rezeptur ist zwar im Österreichischen Lebensmittelbuch eingetragen, trotzdem kann man so ein Rezept nicht 1:1 umsetzen. Der Geschmack der breiten Masse hat sich verändert. Ein Bitterlikör muss heutzutage gefälliger schmecken, also weniger bitter, weniger Zucker – und weniger nach Medizin", klärt Markus Leingruber auf.
Wurde zu Beginn noch unter den Fittichen der Brauunion im Puntigammer-Labor geforscht, gemischt und entwickelt, so hat sich zuletzt das Produkt mehr und mehr in die Obhut von Leingrubers Marketing-Agentur mit Sitz in Bruck an der Mur begeben.
Ein Produkt für die Gastwirtschaft
Jetzt ist der "Steirerbitter" auf dem Markt. "Es ist in erster Linie ein Produkt für die Gastronomie, ein Zusatzangebot für die steirischen Wirte", sagt Leingruber. Den "Steirerbitter" gibt es aber auch in ausgewählten Genussläden – beispielsweise bei Weinhandel Stadlober in Bruck oder ist auch Partner von "Gutes aus meiner Region" in der "Genusshauptstadt Graz".

- Michaela Muster (Obmann Stv. Fachgruppe Gastronomie der steirischen Wirtschaftskammer) mit Markus Leingruber.
- Foto: Anna Wochinz
- hochgeladen von Markus Hackl
Markus Leingruber hat ursprünglich im Gasthaus Klammwirt in Graschnitz bei St. Marein Koch-Kellner gelernt, holte sich die Goldmedaille beim Bundeslehrlingswettbewerb im Jahr 1999, kam dann zu den Jufa-Hotels, landete danach beim Tourismusverband Obere Steiermark, dem Vorläufer der Hochsteiermark und kam 2007 zur Brauunion. 2021 gründete er seine Vermarktungsagentur.
Auf den Geschmack kommts an
Und so schmeckt der "Steirerbitter": Die ausgewogene Bittere des Leutschacher Hopfens harmoniert hervorragend mit der Enzian- und Angelikawurzel sowie den typischen Kräuternoten von Melisse und Thymian. Die fruchtigen Aromen aus Bitterorange, Orangenschale und Zitrone bilden mit Zimt, Nelke, Kardamomsamen und Piment einen feinen Ausgleich.
Wermut, Ysop, Kalmus und Minze sind lediglich im Hintergrund als zarte Begleiter vorhanden. Im Abgang sollte der Hopfen in bester Erinnerung bleiben. – Ob da nicht schon das ganze Rezept verraten wurde? Markus Leingruber, er ist auch Bier-Sommelier, lächelt dazu nur milde – oder zart-bitter.
Weitere Beiträge aus der Region:






Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.