Norbert Hofer (FPÖ)
„Entweder Vizekanzler oder Oppositionschef“

Norbert Hofer fordert mehr Direkte Demokratie. | Foto: Uchann
  • Norbert Hofer fordert mehr Direkte Demokratie.
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Interview mit Norbert Hofer, Spitzenkandidat der FPÖ für die Nationalratswahl.

Können Sie das Wort Ibiza überhaupt noch hören?
NORBERT HOFER: Ich bin schon froh, wenn ich es nach der Wahl nicht mehr höre. In der Bevölkerung ist es kaum noch ein Thema, medial aber natürlich schon. Übrigens: Ich war noch nie in Ibiza.

Warum wird Heinz-Christian Strache nicht aus der Partei ausgeschlossen? Er hat der Partei doch extrem geschadet…
Es war eindeutig ein parteischädigendes Verhalten und die Aussagen im Video sind nicht entschuldbar. Aber ich bewerte seine ganze Zeit, die er für die FPÖ tätig war und was er auch alles Positives gemacht hat. Deshalb wollte ich diesen Schritt nicht setzen.

Das heißt, es wird auch in Zukunft keinen Parteiausschluss geben?
Ich weiß, dass man in der Politik nicht überlebt, wenn man nicht auch Härte zeigt. Aber das Menschliche stand bei mir schon immer im Vordergrund.

Welche Themen werden Sie im Wahlkampf immer wieder ansprechen?
Ich werde immer wieder darauf hinweisen, dass wir das Regierungsprogramm abarbeiten wollen. Aber es soll auch ergänzt werden – und zwar mit mehr direkter Demokratie. Es soll nach einem erfolgreichen Volksbegehren automatisch eine rechtlich verbindliche Volksabstimmung geben.

Und weitere Themen…
Das Modell der Direkten Demokratie beinhaltet alles. Wenn man etwa über die Frage diskutiert, ob man die GIS-Gebühren abschaffen soll oder nicht. Wir sind gegen die GIS-Gebühren – das ist kein Geheimnis. Aber ich kann mit dem Modell der Direkten Demokratie darüber abstimmen lassen – so wie auch über viele andere Punkte.

Gibt es spezielle burgenländische Themen, die Ihnen wichtig sind?
Im Burgenland ist es vor allem die Infrastruktur. Das Land hat alle Voraussetzungen, aber im Südburgenland haben wir großen Nachholbedarf, aber auch im Norden müssen wir weiter ausbauen.

Können Sie konkrete Projekte nennen, die unbedingt umgesetzt werden müssten?
Ja, etwa die Bahnverbindung nach Steinamanger. Weil dann an dieser Strecke Arbeitsplätze entstehen.

Ihre Lieblings-Koalition bleibt weiterhin Türkis-Blau. Aber wie kann die Zusammmenarbeit funktionieren, nach dem, was alles passiert ist? Außerdem hatte Kurz gemeint: „Die FPÖ kann es nicht“…
Dass wir es können, haben wir in der Regierungszeit bewiesen. Es waren die freiheitlichen Minister, die besonders im Fokus waren – etwa bei der Zusammenlegung der Sozialversicherungsanstalten oder bei den Rieseninvestitionen im Bereich der Infrastruktur. Es ist auch der große Wunsch vieler Bürger, dass diese Koalition fortgesetzt wird.

Warum sind Sie eigentlich gegen eine Koalition mit der SPÖ auf Bundesebene?
Im Burgenland funktioniert diese Koalition hervorragend. Auf Bundesebene ist sie aber kein Modell, weil es einen entsprechenden Bundesparteitagsbeschluss der SPÖ gibt und weil sie sich auch rechnerisch nicht ausgehen wird. Deshalb gibt es nur folgende Varianten: Die ÖVP-FPÖ-Koalition wird fortgesetzt oder die ÖVP macht eine Koalition mit den Grünen oder NEOS und den Grünen.

Wie schaut Ihre persönliche Zukunft aus, falls es die FPÖ nicht in die Regierung schafft?

Dann bin ich Oppositionschef.

Ein politische Zukunft im Burgenland schließen Sie für sich aus?

Nein, das ist durchaus möglich. Aber jetzt will ich einmal als Vizekanzler eine gute Regierungsarbeit leisten oder als Oppositionschef eine ordentliche Politik machen.
Und dann gibt es noch die Frage, wie es mit der nächsten Bundespräsidentenwahl ausschaut. Aber ich schließe nicht aus, irgendwann auch im Burgenland wieder aktiv zu sein.

Das heißt, es wird vorerst nicht zum Duell Hofer gegen Doskozil kommen?

Wenn es zu diesem Duell kommt, dann sicher nicht auf Landesebene.

• Kommentar von Chefredakteur Christian Uchann

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