Gespräche über Anlage bei Wallern
Grüne Kritik an „überdimensionierten“ PV-Anlagen auf Freiflächen

Wolfgang Spitzmüller und Regina Petrik fordern einen Photovoltaik-Offensive, die im Einklang mit dem Landschaftsbild, der Natur und der Landwirtschaft steht. | Foto: Grüne
  • Wolfgang Spitzmüller und Regina Petrik fordern einen Photovoltaik-Offensive, die im Einklang mit dem Landschaftsbild, der Natur und der Landwirtschaft steht.
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  • hochgeladen von Christian Uchann

Die Grünen sehen die Ausbaupläne der Energie Burgenland im Bereich der Photovoltaik-Freiflächenanlagen kritisch. Sie befürchten unter anderem einen massiven Eingriff in das Landschaftsbild.

BURGENLAND. „Die neue Führung der Energie Burgenland versteht ihren Slogan ,Weiterdenken‘ offensichtlich als Auftrag an überdimensioniertes Wachstum des Konzerns statt zu ökologischem Handeln", kritisiert Klubobfrau Regina Petrik die Strategie des neuen Vorstandsduos der Energie Burgenland. Sie weist auf auf das Raumordnungsgesetz hin, das vorsieht, dass PV-Anlagen vorrangig auf bestehenden Dachflächen und verbauten Flächen zu errichten sind.

200.000 m2 Solarmodule mitten in der Landschaft?

„Es gibt mehrere Großprojekte, die massiv in das Landschaftsbild eingreifen. Zum Beispiel in Wallern sollen auf 45 Hektar rund 100.000 PV-Module errichtet werden. Das sind unglaubliche 200.000 Quadratmeter Solarmodule, die mitten in der Landschaft stehen", rechnet der Grüne Energiesprecher Wolfgang Spitzmüller vor. Auch in Tadten und Schattendorf/Baumgarten sollen ähnlich überdimensionierte Flächen errichtet werden. „Das Burgenland braucht eine Photovoltaik-Offensive, die im Einklang mit dem Landschaftsbild, der Natur und der Landwirtschaft steht", so Spitzmüller.

„Landesregierung muss einschreiten“

Laut den Grünen will die Energie Burgenland fast 400 Hektar zwischen Wallern und Tadten als Eignungszone einreichen – auf allerbestem und hochwertigstem Ackerland. „Hier muss die Landesregierung einschreiten, denn die Zonierung muss sich nach den Kriterien der Raumplanung und nicht nach den Wünschen eines Energiekonzerns richten. Und im Gesetz steht ganz klar: Dachflächen vor Freiflächen", so Petrik.

Auch ÖVP-Energiesprecher Walter Temmel fordert die Landesregierung auf, "wertvolles Ackerland für Lebensmittel zu belassen und vorrangig PV-Anlagen auf öffentlichen und privaten Dächern zu errichten“.

Energie Burgenland: "Gespräche mit vielen Gemeinden"

Auf Anfrage der Bezirksblätter hieß es vom Unternehmenssprecher der Energie Burgenland, man spreche im Vorfeld aller Projekte mit den jeweiligen Gemeinden, NGO's und auch mit der Bevölkerung, "um einen breiten Konsens zu haben". So würden derzeit Gespräche mit vielen Gemeinden, auch im Bezirk Neusiedl am See, laufen. Einzelne Projekte werde man aber nicht kommentieren. 

Grundsätzlich werde man die Dach-Photovoltaik massiv vorantreiben und Flächen-Anlagen sollen wenn möglich vor allem dort entstehen, wo man bereits bestehende Anschlüsse – etwa bei Windrädern – nützen könne. "Hybridparks machen auf jeden Fall Sinn", meint der Sprecher. 

Was den von den Grünen kritisierten Eingriff in die Natur betrifft, verweist der Sprecher auf Erfahrungswerte aus Deutschland und aus skandinavischen Ländern: "Wir wissen von dort, dass Flächen-Anlagen auch sehr positive Auswirkungen auf die Natur haben können. Auch in Spanien werden Flächen-Anlagen unter anderem als Schattenspender verwendet. Die Raumordnung sieht außerdem eine Doppelnutzung vor." 

Bürgermeister: „Es gab Gespräche"

Ortschef Helmut Huber (SPÖ) aus Wallern bestätigte den Bezirksblättern erste Gespräche mit der Energie Burgenland: "Wir haben erste Informationen erhalten, aber es gibt noch nichts konkretes. Daher kann ich auch noch nichts zur Größe der Fläche sagen." Huber stehe dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber: "Ich bin ein Befürworter der Erneuerbaren Energien. Deshalb wollen wir die Gemeindebauten im Dorf ja auch mit Dach-Photovoltaikanlagen ausstatten. Am Gemeindeamt haben wir das schon umgesetzt. Wir wollen damit zur Reduzierung der Emissionen beitragen."

Auch Willibald Goldenits (ÖVP), Bürgermeister von Tadten, bestätigte den Bezirksblättern ein erstes Gespräch mit der Energie Burgenland: "Es gab ein Video-Treffen gemeinsam mit Wallern. Dabei gab es aber nur erste Informationen und noch nichts Konkretes." Dem Ortschef ging es beim Video-Treffen um das Gebiet beim Meierhof zwischen Tadten und Wallern, dass im Besitz von Esterhazy sei. "Ich stehe dem Thema Erneuerbare Energien positiv gegenüber, aber es gab lediglich eine Erstinformation." 
 

Energie Burgenland setzt auf Flächen-Photovoltaik
17 Hektar für Solaranlagen umgewidmet

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