Christian Sagartz
„Ich will Sprachrohr sein“

Klubobmann Christian Sagartz ist auf den siebenten Listenplatz der ÖVP für die EU-Wahl gereiht. Er hofft auf ein Vorzugsstimmen-Ergebnis, das ihn ins EU-Parlament bringt. | Foto: Uchann
  • Klubobmann Christian Sagartz ist auf den siebenten Listenplatz der ÖVP für die EU-Wahl gereiht. Er hofft auf ein Vorzugsstimmen-Ergebnis, das ihn ins EU-Parlament bringt.
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Interview mit Christian Sagartz, Spitzenkandidat der ÖVP Burgenland für die EU-Wahl.

BURGENLAND. Bei der Volkspartei entscheidet die Zahl der Vorzugsstimmen über den Einzug ins EU-Parlament. Ist das für einen Kandidaten aus einem kleinen Bundesland nicht eher ein Nachteil?
CHRISTIAN SAGARTZ: Wir sind ein kleines, aber gut organisiertes Bundesland. 2009 hat Patrik Fazekas als wenig bekannter Jugendkandidat sensationell fast 6.000 Vorzugsstimmen erhalten und damit österreichweit den vierten Platz geholt. Ich glaube, dass wir mit der Unterstützung der Gemeinden und unserer Organisationen ein gutes Ergebnis einfahren werden.

Gibt es Bevölkerungsgruppen, auf die Sie besonders zählen?
Zwei Gruppen habe ich ganz besonders angesprochen. Einerseits die ältere Generation in der Volkspartei – unter anderem mit einem eigenen Veranstaltungsformat, dem Europa-Cafe. Dabei wird viel diskutiert, Fragen beantwortet und über Europa geplaudert.
Und ich habe mich auch ganz bewusst an unsere Gemeinderäte gewandt, um mich auch dort den Diskussionen zu stellen.

Auf ihren Wahlplakaten steht: „Sagartz wählen – Damit die Türen für uns offen bleiben“. Was meinen Sie damit konkret?
Es ist wichtig, dass ein direkt gewählter Vertreter im Europaparlament ein Sprachrohr für das Burgenland, ein Sprachrohr in den Europäischen Institutionen ist. Es wird notwendig sein, in den nächsten Verhandlungsrunden, wenn es wieder um die Frage geht, welche Regionen von den Förderprogrammen profitieren, dass jemand vor Ort ist, der wieder die Türen für das Burgenland offen hält.

Werden Sie als Europa-Parlamentarier auch im Burgenland unterwegs sein?
Ich habe mir vorgenommen, zwei Gemeinden je Bezirk im Jahr zu besuchen – und dort überparteilich mit allen Gemeinderäten, Bürgermeistern und Vizebürgermeistern ins Gespräch zu kommen und einfach Europa vor Ort spürbar zu machen.

In welchen Bereichen sehen Sie große Herausforderungen für die EU? Zwei Beispiele bitte.
Global muss Europa in der Außenpolitik mit einer starken Stimme auftreten. Es soll nicht jeder Staatschef auf eigene Faust handeln.
Und ein Wahlziel der Europäischen Volkspartei ist, dass man Forschung und Entwicklung forciert. Wir wollen unter anderem den Krebs ausrotten.

In welchen Bereichen soll die EU mehr Kompetenzen bekommen?
Ich kann es nur wiederholen: Bei Forschung und Entwicklung bedarf es gemeinsamer Anstrengungen. Ein zweiter Bereich ist die Digitalisierung, die auch die Arbeitswelt verändern wird. Da müssen wir gemeinsame europäische Standards entwickeln.
Wo es weniger Europa braucht, ist bei kleinen Dingen. Niemand versteht zum Beispiel, warum das Thema Uhudler eine europäische Frage ist.

Bei welchen Themen soll das Einstimmigkeitsprinzip aufgegeben werden?
Sebastian Kurz beginnt jetzt, einen neuen Europa-Vertrag voranzutreiben. Weil der jetzige Vertrag von Lissabon erfüllt einfach nicht mehr alle Kriterien und Voraussetzungen. Das hat man in den vergangenen Jahren gesehen – ob das jetzt die Banken-Krise war, der Brexit oder die Migrationsfragen. Erst wenn es dann einen neuen Vertrag gibt, muss man sich überlegen, in welchen Bereichen es das Einstimmigkeitsprinzip geben soll und in welchen nicht.

Die EVP hat die ungarische Fidesz-Partei von Viktor Orbán suspendiert. Sind Sie für einen Ausschluss?
Ich kann generell nur sagen: Zusammenarbeit ist immer besser als Ausgrenzung. Ein ungarischer Ministerpräsident, der nicht am Verhandlungstisch sitzt, der sich nicht innerhalb einer großen Familie wiederfindet, ist auf keinen Fall ein Vorteil für unser Bundesland.

Soll es schärfere Bestimmungen gegen Mitglieder, die etwa gegen Rechtsstaatlichkeit verstoßen oder sich nicht an Regeln halten, geben?

Es soll klare, nachvollziehbare Spielregeln geben. Deshalb hat Sebastian Kurz auch verlangt, diesen Vertrag neu zu verhandeln. Diese Spielregeln der Zusammenarbeit, aber auch die Frage nach den Sanktionen, müssen geklärt werden.

Was bedeutet Europa für Sie?
Genauso Heimat wie Österreich und das Burgenland.

• Kommentar von Chefredakteur Christian Uchann

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