Pflegekonzept bis Ende Februar 2019
Sozialversicherung für pflegende Angehörige
Eine Arbeitsgruppe erstellt in den nächsten Wochen ein umfassendes Pflegekonzept. Dabei geht es nicht nur um die Zahl der Pflegebetten.
EISENSTADT (uch). Wie schaut die Zukunft der Pflege im Burgenland aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe, der unter anderem das Rote Kreuz, die Volkshilfe, Vertreter diplomierter Krankenpfleger und die Arbeiterkammer angehören. „Es wäre wünschenswert, wenn bis Ende Februar ein umfassendes Pflegekonzept auf dem Tisch liegt“, sagt Finanzlandesrat Hans Peter Doskozil, der gleich klarstellt, dass es nicht nur um den zusätzlichen Bedarf an Pflegebetten geht.
Unterstützung für pflegende Angehörige
So sei er der Meinung, dass es im Bereich der Pflege zuhause nicht nur die Förderung und Unterstützung für die pflegenden Angehörigen gewährt werden müsse, „sondern auch die Frage beantwortet werden muss, ob wir ein Modell erarbeiten können, um die pflegenden Angehörigen auch sozial zu versichern.“
Statt Pflegeheime könne sich Doskozil auch Zwischenstufen als neue Modelle vorstellen – etwa eine Kombination aus Tagesheimstätte und betreutem Wohnen, wo auch stunden-, tage- oder wochenweise eine vorübergehende Pflege möglich ist.
Agenturen für die 24 Stunden-Betreuung „umgehen“
Eine weitere Frage, die sich Doskozil stellt: „Wie können wir im Rahmen der 24 Stunden-Betreuung die Agenturen umgehen, die eigentlich nur Vermittlertätigkeiten machen und dafür gar nicht so schlecht bezahlt werden?“ Ein Lösungsansatz des Finanzlandesrates: Diese Vermittlertätigkeit könnte auch eine gemeinnützige Organisation aus dem Burgenland übernehmen.
„Keine philosophischen Diskussionen“
Auf die Frage, warum das Hilfswerk – einer der größten Anbieter sozialer Dienstleistungen im Burgenland – nicht im Arbeitskreis vertreten ist, meinte Doskozil: „Zielführend ist eine effiziente Arbeitsgruppe, die schlank aufgestellt ist und wo es keine philosophischen Diskussionen gibt.“
„Mobile vor stationärer Pflege“
Soziallandesrat Norbert Darabos wies darauf hin, dass fast die Hälfte der Gelder aus dem Sozialbereich für die Pflege zur Verfügung stehen. Die Mittel für 2019 steigen im Vergleich zum heurigen Jahr um 8,1 Prozent auf 114,3 Millionen Euro. Darabos gibt auch den Leitgedanken für die zukünftige Pflege aus: „Mobil vor Stationär.“
ÖVP: Darabos seit einem Jahr säumig
Die ÖVP wirft LR Darabos erneut vor, seit einem Jahr mit der Erstellung eines Pflegebedarfs- und Entwicklungsplans säumig zu sein. Klubobmann Christian Sagartz: „Wenn nicht bald den ganzen Arbeitskreisen, Studien und Umfragen wirkliche Taten folgen, dann kann Rot-Blau in Zukunft nicht mehr gewährleisten, dass die Burgenländer optimal versorgt werden und eine entsprechende Anzahl an Pflegeplätzen sowie mobilen Betreuungseinheiten vorhanden sind.“
Kommentar von Chefredakteur Christian Uchann
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