Landwirtschaftsministerin
Köstinger wirft Handel „erpresserische Zustände“ vor

  • Bundesministerin Elisabeth Köstinger übt scharfe Kritik am österreichischen Großhandel.
  • Foto: Andy Wenzel/bka
  • hochgeladen von Adrian Langer
 

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Großhandelsketten wie Billa, Spar und Hofer. Sie spricht von „erpresserischen Zuständen“, die dort herrschen. Der Handelsverband weist die Vorwürfe zurück. 

ÖSTERREICH. "Das sind zum Teil erpresserische Zustände. Wer sich wehrt, wird ausgelistet. Das ist kein fairer Wettbewerb, das sind unfaire Praktiken,“ beschreibt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bei einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil". 

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Es gäbe ein Missverhältnis zwischen den Erzeugerpreisen und Konsumentenpreisen. Köstinger: „Steigen die Preise für Konsumenten, schöpft der Handel diese Marge ab und gibt sie nicht an die Bauern weiter. Zahlen die Konsumenten weniger, trägt das nicht der Handel, sondern der Bauer bekommt entsprechend weniger.“

Die Konsumenten würden vom Handel getäuscht, so die Ministerin. „Der Preiskampf findet jeden einzelnen Tag am Regal statt. Der Handel lockt die Kunden mit billigen Eiern oder billiger Milch. Was die Ketten da verlieren, holen sie sich durch Aufschläge bei anderen Produkten wieder herein", so Köstinger.

Handelsverband wirft Vorwürfe zurück 

Der Handelsverband des österreichischen Lebensmitteleinzelhandels weist alle Anschuldigungen der Landwirschaftsministerin zurück und sieht das Problem bei einer fehlenden Ombudsstelle. Er beklagt, dass seitens der Politik, eine von ihnen seit Jahren gewünschte Ombudsstelle bis dato nicht zu Stande kommen sei.

"Dies wäre allerdings entscheidend, um vom pauschalen Bashing gegen den Lebensmitteleinzelhandel wegzukommen. Probleme sollten durch die Ombudsstelle gezielt dort behandelt werden, wo sie stattfinden", so der Handelsverband. 

"Der Handelsverband und seine Mitglieder aus dem Lebensmitteleinzelhandel stehen für einen fairen Preis und haben stets betont, dass eine Mediationsstelle wichtig wäre. Daher werden wir weiterhin für alle Partner entlang der Wertschöpfungskette rund ums Lebensmittel ansprechbar sein", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will im Namen des heimischen Lebensmittelhandels. 

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