OÖ Landtag
Grüne bringen Fragenpaket zum Amazon-Lager in Kronstorf ein
Zu den Plänen für ein neues Amazon-Logistikzentrum in Kronstorf lieferten die Grünen nun ein umfangreiches Fragenpaket mit dringlichem Antrag an Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.
KRONSTORF. „Ganz offensichtlich steht Amazon vorm Kronstorfer Ortschild, mit einem Riesenverteilzentrum im Gepäck. Aber das Land schweigt. Aus dem Wirtschaftsressort kommt maximal Kryptisches", sagt der Grüne Klubobmann, LAbg. Severin Mayr. So gebe es bis heute keine Informationen zu Verhandlungsstand, Rahmenbedingungen oder konkreten Folgen. „Diese Geheimniskrämerei muss aufhören und der ganze Faktenstapel auf den Tisch. Die Öffentlichkeit muss endlich Bescheid wissen“, kündigt Mayr zwei Landtagsinitiativen der Grünen an.
16 Fragen an den Landtag
Mit insgesamt 16 schriftlichen Fragen tritt die Partei an LR Achleitner heran: Seit wann gibt es die Pläne, warum wurden sie nicht kommuniziert, wie ist der Verfahrensstand, wie viele Jobs, Verkehr und Bodenverbrauch bringt das Projekt und unterstützt LR Achleitner die Ansiedelung? – auf diese und weitere Fragen fordern die Grünen umfassende und aussagekräftige Antworten. „Hier geht es nicht um einen Schrebergarten mit Hütte. Es geht um ein gigantisches Verteilzentrum auf einem Riesenareal mit massiven Auswirkungen auf Mensch, Wirtschaft, Verkehr und Umwelt“, sagt Mayr.
„Online-Riesen schaden regionaler Wirtschaft"
Amazon den Weg nach Kronstorf zu ebnen, ist auch für die Grüne Wirtschaftssprecherin LAbg. Dagmar Engl weder erklär- noch nachvollziehbar. „Dass Online-Riesen der regionalen Wirtschaft schaden und kaum Impulse für den Jobmarkt bringen, ist wohl bekannt. Gerade kleine Unternehmen sind durch Corona-Krise und Teuerung schwer belastet und haben gegen Online-Giganten keine Chance", so Engl. Diese müsse man viel stärker unterstützen, statt Online-Giganten den roten Teppich auszurollen.
Kleine Unternehmen stärken
Damit kündigt Engl einen dringlichen Antrag an, die regionale Wirtschaft und den stationären Handel in OÖ durch einen umfangreiches Maßnahmenprogramm zu stärken. Unter anderem durch ein „Bündnis für regionale Beschaffung“, ein Förderprogramm für Unternehmen mit regionalen Produktionsstätten und Lagern sowie Förderung der Online-Produktvermarktung sollen oberösterreichische Unternehmen unterstützt werden. „Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Sie zu unterstützen, mit konkreten Maßnahmen zu fördern, muss im Interesse des Landes sein. Ihnen einen globalen Online-Mega-Player als Konkurrenz zu servieren, ist es definitiv nicht“, sagt Engl.
Update: Hier lesen Sie ein Update zum Antrag der Grünen.
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