Nach Karner-Besuch
Ergebnis der jüngsten Schwerpunktaktion am Reumannplatz
Nach den jüngsten Messerattacken und kurz vor dem nächsten bewaffneten Angriff machte sich Innenminister Karner (ÖVP) ein Bild von der Lage am Reumannplatz. Es ist die Stunde Eins der Tätigkeit der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität.
WIEN/FAVORITEN. Montagabend, 18 Uhr, Wiener Reumannplatz: Nicht einmal 24 Stunden nach der jüngsten Messerattacke – und, wie sich später herausstellen wird, drei Stunden nach dem nächsten Messerangriff – spaziert Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) mit der Polizei gemeinsam über den Platz. Grund dafür war eine vom Innenministerium bezeichnete "Schwerpunktaktion". Dutzende Schaulustige und Reporter inbegriffen.
"Wenn Jugendbanden ihr Unwesen treiben, dann werden wir vonseiten der Polizei mit aller Vehemenz, mit aller notwendigen Härte und Möglichkeit des Gesetzes einschreiten und hier auch entsprechend einsatztaktische Maßnahmen ergreifen - und das tun wir heute sehr intensiv", versichert Karner am Reumannplatz. Zuletzt gab es hier Vorfälle, "wo man nicht zur Tagesordnung übergehen kann und daher gibt es robuste Maßnahmen, um gegen diese Bandenkriminalität und Form der Jugendkriminalität vorzugehen."
"Wollen keine No-go-Areas"
Die Schwerpunktaktion ist der Start der Tätigkeit der "Einsatzgruppe Jugendkriminalität" (EJK). Ziel der EJK sei es, Hotspots auszumachen, Mitglieder von Jugendbanden zu identifizieren und neuartige Phänomene rasch zu erkennen, um entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
"Dieter Csefan ist der EJK-Koordinator in allen neun Bundesländern. Er war ebenfalls vor Ort und sagte, dass man das Phänomen der Jugendkriminalität seit Längerem beobachte. Man habe Hotspots bereits im öffentlichen Raum identifiziert, wo Jugendbanden gegeneinander vorgehen, die schwer bewaffnet sind. "Es fängt mit Einkaufswagendiebstahl an und endet bei Vergewaltigung", schildert Csefan. Man müsse "repressiv" vorgehen und die Jugendlichen "müssen die Polizei im öffentlichen Raum spüren. Wir wollen keine No-go-Areas, wie in anderen europäischen Ländern".
Dutzende Anzeigen und Organmandate
MeinBezirk.at hat die Bilanz der ersten Schwerpunktaktion am Wiener Reumannplatz. Laut Wiener Polizei wurden Drogen sichergestellt, es gab auch Dutzende Organmandate, Anzeigen und eine Festnahme. Verkehrsrechtlich kam es zu 63 Organmandaten und 37 Anzeigen, zwei Kennzeichenabnahmen, 72 Alkovortests und zu einem Alkomat-Test. Ein E-Scooter-Fahrer lehnte eine Untersuchung des Amtsarztes vor Ort ab.
Ebenfalls kam es zu 19 Anzeigen "im Sinne von verwaltungsstrafrechtlichen Tatbeständen", so Polizeisprecher Mattias Schuster. Damit sind etwa Ordnungsstörungen, Verstöße gegen das Meldegesetz, Fremdenpolizeigesetz etc. gemeint. Bei einer festgenommenen Person handelt es sich um den mutmaßlichen Messerangreifer, der drei Stunden nach Karners Besuch in diesem Bereich tätig geworden sein soll.
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