Politik
Geschrei und...
Heute verbrachte ich über 2 Stunden in einem Wartesaal. Was mich nun bedrückt, ist nicht die lange Wartezeit, denn es ging wirklich nicht schneller. - Es waren viele junge Familien da. Die Eltern haben mehrheitlich in ihre Smartphones gestarrt. Die Kleinkinder und Babies bekamen deswegen keine Zuwendung. Ich konnte auch nicht mit mehreren auf einmal kommunizieren. - Irgendwann wird so ein alleingelassenes Kind natürlich unruhig und versucht, mit Geschrei die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es kann ja noch nicht anderswie Zeichen geben. - No, und was geschah? Die Eltern haben begonnen, den Kinderwagen so wild zu rütteln, dass mir schwindlig wurde. Oder sie stopften dem Kind irgendwas Süßes Fettes in den Mund. Oder sie hielten ihm das bunt flimmernde Smartphone vor die Augen. All das ohne ein Wort, und all das aus Liebe.
Warum mich das sehr bedrückt? Weil diese Kleinkinder gar nicht richtig sprechen lernen werden, ihre Anliegen werden sie nicht formulieren, ihre Liebe zu den Eltern nicht verbal ausdrücken können. Irgendwann werden sie sich zurückziehen in die stumme Welt der bunt flimmernden Elektronik, die ach soo großartig ist, sonst würden ja die Eltern nicht ständig da hinein starren.
Und warum denke ich, dass das ein politisches Problem ist? Weil diese Kinder die nächste Generation sind. Sie werden kommunikationsunfähige, unmündige BürgerInnen, die ihre Interessen nicht nur nicht formuleren können, sondern vielleicht gar nicht erkennen. (Denken und Sprache sind ja eng miteinander verbunden.) - Es müsste hier viel mehr Aufklärung geben, etwa im Mutter-Kind-Pass, in Geburtsvorbereitungs-Kursen, auf Plakaten, in Ordinationen. In der Schule ist es fast schon zu spät, da sind die Kinder bereits oft vom Smartphone abhängig.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.