...die Bezirkszeitung und ich
Ich war in einem psychischen Ausnahmezustand
...und habe deswegen über 7 Monate lang nichts mehr für die Bezirkszeitung geschrieben.
Wie hängt das zusammen?
Vielleicht erinnert ihr euch; ich war so vorsichtig mit den Pandemie-Hygieneregeln wie nur möglich. Ich freute mich auf die Impfung, denn ich habe mich gründlichst informiert und wusste, dass sie die einzige Möglichkeit für jeden einzelnen und für die ganze Gesellschaft ist, die Seuche zu besiegen. Ich war schon in der Warteschlange zur Impfung, als ich Mitte März erkrankte. Trotz größter Vorsicht erwischte es meine Familie, wahrscheinlich im Stiegenhaus des riesigen Blocks, wo wir wohnen. Denn wo sonst. Die anderen waren nach 3-4 Tagen Müdigkeit und Unwohlsein wieder fit, ich aber kam nach schrecklichen Tagen zuhause, ich möchte das nicht näher schildern, ins Spital.
Ich war insgesamt 16 Tage im AKH, die ersten 11 Tage in der Akut-Beobachtung: ob ich in die Intensivabteilung muss oder in die Normal-Covid-Station verlegt werden kann. Es ging für mich gut aus: ich konnte für weitere 5 Tage in die Normal-Covid-Abteilung verlegt werden.
PflegerInnen, Ärztinnen und Ärzte, alle im AKH haben Übermenschliches geleistet. Ich fühlte mich dort, wenn ich nicht gerade irgendwie gefühlsmäßig halbtot im quasi-komatösen Dusel schwebte, geborgen und gepflegt und gehegt. Sie waren 24 Std. da, taten alles für mich – wie auch für die anderen PatientInnen. Ich habe übrigens keinerlei Zusatz- oder Privatversicherung. - Ich bin unsäglich dankbar.
Am 16.Tag durfte ich nachhause. Es ging mir noch mehr als elend, Rollator, Krücken und Oxygengerät warteten auf mich. Ich war so schwach, dass ich das gar nicht schildern kann, aber ich war nicht mehr ansteckend und konnte ganz gut atmen. Ich habe sofort begonnen, mich behutsam, langsam, aber ständig zu bewegen, die leichte Lungengymnastik zu machen, die ich im Spital mit den Ärzten besprochen habe, und es ging mir tagtäglich besser. Nach knapp 2 Monaten war ich dann wieder fast so fit wie zuvor.
Was hat das mit der Bezirkszeitung zu tun?
Wieder langsam im Leben zurück, begann ich wieder Zeitungen zu lesen, Nachrichten zu schauen, und ich merkte fassungslos, dass es noch immer Leute gibt, die das Virus leugnen, über die Impfung idiotische Lügen verbreiten und sogar gegen die Impfung demonstrieren, ja randalieren.
Viele tun das, weil sie sich nicht auskennen und keine Möglichkeit haben, sich zu informieren. Andere verlassen sich auf den Schwachsinn in den (a)sozialen Medien. Wieder andere werden von üblen Politikern aufgehetzt, denen es nur darum geht, ihr eigenes Machtspielchen zu spielen – auf dem Rücken der fehlinformierten Menschen. Dass diese Politiker auch noch im Namen der Freiheit usw. reden, ist unfassbar und empörend. Dass sich viele davon beeinflussen lassen, ist verblüffend und traurig. Dass viele eher Scharlatanen glauben als seriösen, bewährten Wissenschaftlern, die mit uns übrigens im selben Boot sitzen, ist unverständlich und sehr bedauerlich.
Diese Erkenntnisse haben mich in eine Schockstarre versetzt. Ich gebe zu, ich dachte, wozu soll ich in der Bezirkszeitung oder sonst wo über interessante Ausstellungen und erprobte Rezepte berichten, schöne Blumenfotos präsentieren, wenn die Menschen sich nur für Antiimpf-Demos usw. interessieren. Ich gebe zu, ich habe unzuverlässig und extrem pessimistisch verallgemeinert, ich war in einer psychischen Ausnahmesituation.
Aber dann habe ich mir überlegt, dass die Bezirskzeitungs-LeserInnen doch unmöglich zu diesem harten Kern der irrational und selbstzerstörerisch agierenden Menschen gehören können. Sie lesen ja vernünftige Informationen und interessieren sich für das reale Leben in unserer Stadt.
Nun bin ich so weit. Ich bin also wieder da, und ich werde zu eurer Unterhaltung teilweise nachreichen, was ich in den vergangenen Monaten – schon wider gesund – für Schönes besichtigt und erlebt habe.
Aber ich höre nicht auf, darauf hinzuweisen, dass der Typ mNRA Impfung seit 1994 verwendet wird, erfolgreich gegen manche Krebsarten, Bakterien, Pilze und Parasiten. Nur deswegen gelang es, sie 2020/2021 so schnell ans Coronavirus anzupassen. Dass nur eine durchgeimpfte Bevölkerung ein normales Leben ermöglichen kann. Dass naturgemäß die Ungeimpften vermehrt erkranken werden. Und dass wir irgendwann womöglich in einem Spital deswegen nicht akut versorgt werden, ob mit Herzinfarkt, Autounfall u.ä., weil alle Betten unnötigerweise, weil vermeidbar mit Covid-Patienten voll sind. Ich weiß, die BZ-LeserInnen verstehen das und sind oder werden bald geimpft.
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