Ein Jagdhund im Kindergarten

"Nein": Ella weiß, wann sie nicht naschen darf und bleibt trotz duftender Versuchung cool.
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  • "Nein": Ella weiß, wann sie nicht naschen darf und bleibt trotz duftender Versuchung cool.
  • hochgeladen von Ulrike Grabler

ELIXHAUSEN (grau). "Jetzt spinnt er schon wieder", lacht Karl-Heinz Matl. "Das bekomme ich oft zu hören. Im Winter zum Beispiel, wenn ich meine Hündin mit meiner Jacke zudecke. Aber sie friert und ich nicht!" Karl-Heinz Matl ist wie seine Frau gemeinsam mit der zweijährigen Ella ein Therapieteam. Die Hündin muss ruhig bleiben, darf ihr Revier nicht verteidigen und nimmt bei einem "Nein" keine Leckerlis an. Diese Arbeit gibt es höchstens eine Stunde am Tag, aber mehrmals in der Woche, sonst wird der Hündin langweilig. Und: "Wenn sie nicht arbeitet, dann darf sie Hund sein und spielen und statt aufzupassen, was wir sagen", sagt Matl.

Sie kann sich gut erinnern
Eigentlich ist er ein Vorstehhund und wird zur Zucht nur jagdlich geführt zugelassen. Dass der Magyar Vizsla noch ganz andere Qualitäten hat, beweist Ella. "Vizslas eignen sich ganz besonders. Sie haben ein sehr soziales Wesen und wurden nie als Wachhund gezüchtet. Sie sind sehr lernfähig und Ella hat ein enormes Erinnerungsvermögen", sagt Hundeführer Karl-Heinz Matl. Er und seine Frau Brigitte haben mit ihr die Ausbildung des Österreichischen Tierschutzvereins zum "Therapiehundeteam" gemacht. Diese Ausbildung zielt auf positive Gefühle ab. "Der Hund soll sich über seine Aufgabe freuen. Wer seinen Hund straft, fällt durch die Prüfung", erklärt Brigitte Matl. Die Hunde lernen unterschiedliche Reaktionen der Menschen, nicht zu schnappen, nicht aus der Hand zu fressen und werden an Rollstuhl oder Krücken gewöhnt. Wenn Ella Angst hat, geht sie einfach weg, statt der Gefahr mit Aggression zu begegnen.

Sie lässt ihr Wesen wirken
"Wie er den Therapiehund einsetzt, kommt auf den Hundeführer an." Karl-Heinz Matl ist von Beruf Ehe-, Familien- und Lebensberater und nimmt Ella oft mit zu seinen Terminen. "Was Ella tut, darf man sich nicht so richtig als Therapie vorstellen. Sie trifft die Emotionen der Menschen und das ist schon einmal das Wesen einer Therapie, aber im Grunde tut sie nichts Großartiges. Sie setzt nur ihre Persönlichkeit ein und fordert den anderen auf, etwas zu tun. Depressive Menschen etwa öffnen sich schneller, wenn ein Hund sie anstupst."
In erster Linie stellt er Ella in Kindergärten vor, um den richtigen Umgang mit Hunden und deren Sprache näherzubringen. "Viele Menschen gehen auf Hunde zu und streicheln sie am Kopf. Das spielt sich außerhalb des Sichtfelds des Hundes ab und dieser könnte aus Angst schnappen."
Brigitte Matl ist mit Ella in Altersheimen unterwegs. "Da geht es um etwas anderes. Ella spielt Geschicklichkeitsspiele, das bringt die Menschen zum Lachen. Meistens liegt Ella aber nur da, wird gestreichelt und wirkt einfach auf die Menschen im Seniorenheim. Viele von ihnen hatten schon lange keinen Kontakt mehr zu einem Tier."

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