Fehlende Anerkennung von Berufskrankheiten

Nicht nur der Umgang mit Chemikalien kann für gesundheitliche Probleme sorgen. | Foto: MEV
  • Nicht nur der Umgang mit Chemikalien kann für gesundheitliche Probleme sorgen.
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SALZBURG (mst). Viele Erkrankungen die eindeutig auf Tätigkeiten die man im Arbeitsalltag ausübt zurückzuführen sind, haben bisher noch keinen Platz auf der Liste der Berufskrankheiten gefunden.

Das Leiden erleichtern

Ist man von einer Krankheit betroffen die als Berufskrankheit anerkannt wird, bietet das einen wesentlichen Vorteil. Dann ist nämlich eine Heilbehandlung mit allen geeigneten  Mitteln vorgesehen. Bei einer herkömmlichen Krankenversicherung hingegen, wird nur eine ausreichende und zweckmäßige Behandlung vorgesehen. Außerdem entfallen für den Patienten, wenn es sich um eine Berufskrankheit handelt, Rezeptgebühren und Selbstbehalte. Weiters werden orthopädische Behelfe zur Verfügung gestellt.

Was auf der Liste fehlt

Die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) verwaltet die sogenannte "Berufskrankheitenliste". Auf dieser sind bisher nur Krankheiten deren Ursache auf Lärm, Staub oder die Verwendung diverser Chemikalien zurückzuführen sind angeführt. Nicht berücksichtigt werden beispielsweise Muskel- und Skeletterkrankungen. Dazu muss bewiesen werden, dass die Krankheit ausschließlich oder überwiegend durch die Verwendung schädigender Stoffe bei einer vom Betroffenen ausgeübten Tätigkeit im Arbeitsbereich ausgelöst worden ist. So finden auch psychische Beschwerden wie Burnout keine Anerkennung.

Neuerungen werden gefordert

Die AUGE – Alternative und Grüne Gewerkschafter – forderte in einem Antrag an die Volksversammlung der Salzburger Arbeiterkammer, dass eine Neuerung des momentanen Prinzipes umgesetzt wird. "Es ist höchste Zeit für ein System, dass zumindest Anteile einer Erkrankung auf die Arbeitsbelastung zurückzuführen lässt. Fachkräfte im Bereich der Pflege müssen beispielsweise nicht nur schwer heben sondern sind auch einer enormen psychischen Belastung ausgesetzt. Es kann nicht sein, dass Unterstützung für Betroffene ausbleibt, nur weil die entsprechende Krankheit nicht auf der Liste steht", betont Robert Müllner – Vorsitzender der AUGE Salzburg.

Vorsorge statt Nachsorge

Laut Statistik gab es im Jahr 2016 über eine halbe Million Krankenstände wegen Erkrankungen des Muskel- und Skelettapparates sowie rund 100.000 wegen psychischer Erkrankungen. Das zeigt, dass neben einer Neuerung des Berufskrankheitssystems auch eine verstärkte Vorsorge notwendig ist. Müllner betont: "Das beste Mittel gegen arbeitsbedingte Erkrankungen ist und bleibt die Vorsorge."

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