Mormonen - 180 Priester aus Westösterreich zur Schulung in Salzburg
Letztes Wochenende trafen sich rund 180 Jugendliche und Erwachsene aus Tirol, Kärnten, Oberösterreich und Salzburg im Kirchengebäude in Neumarkt zu einem Priester-Seminar. Das "heilige Priestertum", wie es genannt wird, gliedert sich nach dem Muster im Alten- und Neuen Testament in mehrere Bereiche. Die Zwölfjährigen können bereits zum Diakon, die 14-jährigen zum Lehrer und die 16-jährigen zum Priester im Aaronischen Priestertum ordiniert werden. Erst ab 18 Jahren darf die Ordinierung zu einem Ältesten oder zu einem Hohepriester im Melchisedekischen Priestertum vollzogen werden. Jesus Christus zum Beispiel war bzw. ist ein Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks (Hebräer 5:4-6).
Die Jugendlichen und Erwachsenen die sich freiwillig für ein solches Amt zur Verfügung stellen, müssen persönlich würdig dafür sein. Das bedeutet, dass sie ehrlich und zuverlässig sind, dass sie durch persönliches Studium der Heiligen Schriften die Grundsätze des Evangeliums verstehen, leben und lehren können und dass sie moralisch rein sind. Dies beinhaltet, sich von Pornographie und unzüchtigem Verhalten fern zu halten und keinerlei sexuelle Beziehungen außerhalb einer rechtmäßig geschlossenen Ehe zwischen Mann und Frau zu pflegen.
Dieser strenge Kodex kommt dem in einem Kloster gleich, mit der Ausnahme, dass die Priestertumsträger der „Mormonen“ ein ganz normales Leben führen. Die Jugendlichen gehen zur Schule oder in eine Lehre und die Erwachsenen verdienen den Unterhalt für sich und ihre Familien durch Ausübung ihres erlernten Berufes. Nur in ihrer Freizeit kommen sie den priesterlichen Pflichten ihres Amtes nach. Das Priesteramt ist ein Ehrenamt. Der Träger stellt sich in den Dienst am Nächsten.
Im Seminar in Salzburg erhielten die angereisten Jugendlichen und Erwachsenen vertiefende Inhalte zum „Eid und Bund“ des Priestertums, zur Ausübung des Lehramtes, zum Schriftenstudium und zur genealogischen Familienforschung. Neben einem allgemein sehr interaktiven Austausch zwischen den Beteiligten gab es auch einen Workshop zur praktischen Übung des Gesangs.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.