Bürger wehren sich
Bau des ÖBB-Tunnels schreckt Anrainer und Gemeinden auf
Der Hochleistungsbahn-Tunnel der ÖBB wird auf Umweltverträglichkeit geprüft. Dabei stellten die Bewohner der Katzmoos-Siedlung fest, dass direkt nebenan eine Zwischenlagerungsstätte für den Tunnelaushub geplant ist.
KÖSTENDORF, ELIXHAUSEN. Die Gemeinden Köstendorf als "Eintritt" und Elixhausen als "Austritt" des Tunnels sind bei den Bauarbeiten zur Errichtung des 16 Kilometer langen Tunnels für die Hochleistungsstrecke am meisten betroffen. Beide Gemeinden bekennen sich zum Bau, möchten aber eine verträgliche Lösung für alle Beteiligten. Deshalb brachten sie letzte Woche fristgerecht ihre Stellungnahmen ein. Der Bürgermeister von Köstendorf war mit den 2.358 gesammelten Unterschriften für die Bürgerinitiative bereits beim Verkehrsministerium in Wien. Außerdem gibt es noch zwei weitere private Bürgerinitiativen, die von betroffenen Anrainern und Bauern angeregt wurden.
Pläne lösen Protest aus
Seit Juni liegt die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vor. Bei Einsicht in das mehr als 5.000 Seiten umfassende Konvolut, erlebten die Gemeinden auch unangenehme Überraschungen. Die Bewohner der Katzmoos-Siedlung in Elixhausen etwa erfuhren, dass eine Zwischenlagerungsstätte für den Tunnelaushub direkt neben ihren Häusern geplant ist. Der Grundeigentümer und Biobauer Markus Kreuzberger will dieser Nutzung seines Grund und Bodens aber nicht zustimmen. "Die Informationen seitens der ÖBB waren spärlich. Ich habe dem nie zugestimmt. Da würden knapp 40 Prozent meiner landwirtschaftlichen Flächen wegfallen, da kann ich aufhören", so der Grundbesitzer.
Belastung für Siedlung
Auch Vizebürgermeister Josef Demitsch wohnt in der Katzmoossiedlung. Als Anrainer fürchtet er vor allem den entstehenden Verkehr durch die an- und abfahrenden Lastwägen mit dem Aushub: "In der UVP steht, dass einige Monate lang 340 Fahrten pro Tag nötig sein werden. Das ist nicht nur eine Lärmbelästigung für uns Anrainer, sondern ist auch eine Herausforderung für die kleine Zufahrtsstraße."
ÖBB gesprächsbereit
Christian Höss, Projektleiter der ÖBB Infrastruktur zeigt sich gesprächsbereit und will aufklären: "Die Zwischenlagerungsstätte Katzmoos wird erst fünf Jahre nach Baubeginn errichtet und dann während des Baus der zwei Fischachbrücken ungefähr ein Jahr lang betrieben. Danach wird es zwischenzeitlich rekultiviert, bevor es kurz vor Ende der Bauhase aufgelöst wird." Damit würde sich die ist die Verkehrs-, Lärm- und Staubbelästigung für die Anrainer auf etwa eineinhalb Jahre reduzieren.
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