Der steinige Weg des Wassers
GRÖDIG (mek). Seit 140 Jahren fließen täglich 80 Liter Wasser pro Sekunde von der Quelle Fürstenbrunn in die Leitungen vieler Haushalte. Die Quellen rund um den Untersberg, deren bedeutendste und größte jene in Fürstenbrunn ist, machen der Großteil von Salzburgs Wasserversorgung aus. "Heute stammen mehr als drei Viertel des in Salzburg verbrauchten Wassers aus dem Bereich des Untersbergs", erklärt Leonhard Schitter, Vorstand der Salzburg AG.
Bis zu den Salzburgern ständig in Bewegung
Bis das Wasser jedoch aus den Amaturen in Bad und Küche sprudelt, hat es einen langen und - im wahrsten Sinne des Wortes - steinigen Weg hinter sich. Als Regenwasser auf dem Plateau des Untersbergs ankommen, braucht es bis zu 170 Tage bis es einmal durch den gesamten Untersberg, und seine Schichten aus Kalkstein und Dolomit gesickert ist. Anschließend sammelt es sich in Fürstenbrunn. Laut Christian Uhlir, Geologe und Universitätsprofessor, stammt dieses Quellwasser aus einem geologisch einwandfreien Gebiet. "Das Salzburger Wasser ist hervorragend. Bei Geschmacks- und Qualitätstests erhält es regelmäßig Bestnoten", sagt Heinrich Gernedel, Leiter des "Centers Wasser" der Salzburg AG.
Von der fürstlichen Tafel in jeden Haushalt
Ursprünglich war die Quelle ein Brunnen für die Erzbischöfe, dessen Wasser an der fürstlichen Tafel serviert wurde. Weil die Menschen an dauernder Wasserknappheit litten, wollte es Graf Thun den Bürgern zugänglich machen. 1685 wurden die ersten Versuche gestarten, das Wasser in Holzleitungen in den dafür errichteten Residenzbrunnen zu pumpen. Die Holzrohre wurden mit der Zeit jedoch undicht, weshalb diese Bemühungen scheiterten. Erst seit 1875 gibt es gusseiserne Rohre für den Wassertransport. Seither müssen die Salzburger nicht mehr täglich zum Brunnen gehen.
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