Die Anlage läuft
Am Dach der Schleedorfer Volksschule werden Sonnenstrahlen zu Geld gemacht.
SCHLEEDORF (grau). Innovativ statt alltäglich ist die neue Photovoltaikanlage an der sich die Schleedorfer Bürger beteiligt haben. In der Gemeinde mit dem energetischen Zukunftsplan waren die Aktien für den Sonnenstrom sofort ausverkauft und so profitieren nun 46 Bürger von dem Überschuss, den die Salzburg AG ihnen abkauft. Vergangene Woche wurde die Anlage vorgestellt. Sie ist nicht "0815", weil sie einige Punkte erfüllen musste, bevor der örtliche Energiekreis sein Ok gab.
"Wir wollten zukunftsweisende Technologie", erklärte Matthäus Wimmer. "Daher hat die Anlage Durchgangs- und Wartungsgassen. Das haben wir gemeinsam mit der Feuerwehr ausgearbeitet, denn die muss sich im Ernstfall auch auf einem Dach mit PV-Anlage bewegen können." Damit diese Bewegung auch gefahrlos abläuft, wurde die Anlage in Modulen gebaut. Jedes Modul ist für sich angeschlossen und kann so auch einzeln abgeschaltet werden. "Das macht auch die Wartung günstiger", sagt Fritz Schwab, ebenfalls vom Energiekreis. "So kann man auch eine Störung sofort zuordnen. Außerdem hat die Anlage einen Leistungsoptimierer und damit bringt sie 5 Prozent mehr Ertrag. Mit diesen Vorteilen wird natürlich auch der Profit für die Bürger größer."
Diese haben sich Aktien im Wert von je 1.000 Euro in Form eines Darlehens gekauft. Dieses läuft über 25 Jahre, dann geht die Anlage in Gemeindebesitz über. Jeder Geldgeber bekommt jährlich ein 25stel seiner Investition zurück und darüber hinaus laufende Gewinnbeteiligungen aus der Anlage. Über den Ertrag kann sich jeder via Computer informieren. Dazu werden die Vorgänge rund um die Anlage im Foyer der Volksschule visualisiert. Auf einem Bildschirm sieht man, wie viel Strom gerade erzeugt wird und hat auch gleichzeitig anschauliche Vergleiche, wie sich die Anlage in der Praxis auswirkt.
Insgesamt gibt es in Schleedorf 26 Photovoltaikanlagen. "8,23 Prozent unseres Stromverbrauches können wir mit der Sonne decken. Damit sind wir in Österreich die Nummer Eins", freut sich Bürgermeister Hermann Scheipl.
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