Druse: Eine Pferdeseuche verunsichert den halben Flachgau
Eine hochansteckende Krankheit hat Einzug genommen in Salzburger Reitställe.
FLACHGAU (fer). „Ein typisches Symptom ist der hässliche eitrige Schnupfen“, erzählt Landesveterinärdirektor LAbg. Josef Schöchl. „Das Pferd fiebert meist, und die geschwollenen eitrigen Lymphe können im schlimmsten Fall als Abszesse durch den Hals aufbrechen.“ Ein grausames Bild, das Pferde bei dieser Seuche abgeben. Unbehandelt sterben etwa drei Prozent der Tiere.
Im Flachgau und in Oberösterreich grassiert diese Krankheit, die Druse, seit mehreren Tagen. Rund 20 Pferde stehen derzeit auf der Liste der „verdächtigen Fälle“. Bei einem Teil hat sich der Verdacht bereits bestätigt, und die Ställe stehen unter Quarantäne. Im Flachgau sind das Pferdeställe in Seekirchen und Nußdorf.
„Alle Stallbesitzer wurden, soweit es ging, informiert und vorgewarnt, „erzählt Schöchl. „Die hochansteckende Krankheit ist nur mit äußerster Disziplin aus unserer Region wieder herauszubekommen,“ schildert er weiter. Aufgrund der bis zu 14 Tage dauernden Inkubationszeit ist bereits angesteckten Pferden die Krankheit noch nicht anzusehen. Auch Menschen und andere Tiere wie Hunde oder Pferde, die in einem Druse-verseuchten Stall waren, können die Bakterien auf andere Pferde übertragen.
Schöchl hofft, dass sich Stallbesitzer sofort freiwillig melden, wenn sie einen Verdachtsfall im Stall haben. „Die Krankheit ist ja leider nicht meldepflichtig. Pferde gelten vor dem Gesetz nicht als Nutztiere“, erklärt er.
Besonders mutig war es daher auch von Reitstallbesitzerin Irmgard Tockner von der Reitschule Mösl-Haregg in Seekirchen sich als eine der ersten zu melden und damit auch an die Öffentlichkeit zu gehen.
Werden alle Quarantäne-Maßnahmen eingehalten (Seuchen-Teppich und dergl.), können Stallbesitzer darauf hoffen, dass ihre Pferde sechs Wochen nach der Gesundung keine Keime mehr in sich tragen mit denen sie noch andere Pferde anstecken könnten. Die Krankkeit ist jedoch nicht für immer auszurotten – manche Pferde tragen die Bakterien auch noch bis zu drei Jahre in sich. „Eine Schutzimpfung konnte bisher nicht entwickelt werden,“ erzählt Schöchl mit Bedauern.
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