"Ein Tropfen genügt"
GÖMING (grau). "Ich will ja den Teufel nicht an die Wand malen", sagt Peter Illinger, Gemeindevertreter aus Oberndorf. "Aber ich verstehe nicht, wie man mit unseren kostbaren Ressourcen so leichtfertig umgehen kann." Er spricht über die neue Autowaschanlage, die gerade zum Lagerhaus in Göming gebaut wird. Sie befindet sich genau über der rund 500 Meter breiten Wasserschiene, die reines Trinkwasser nach Oberndorf, Göming und Laufen bringt. "Der Standort ist unmöglich. Zwei Kilometer weiter weg vom Brunnen. In Oberndorf haben wir genau wegen des Trinkwassers gegen den Bau einer Tankstelle abgestimmt. Nun bekommen wir eine Autowaschanlage auf unserem Wasser. Das wird bestimmt keinen Umweltskandal hervorrufen, aber ob es für unsere Kinder auch noch gut geht, das können wir nicht garantieren. Dass wir die Möglichkeit zulassen, unser Wasser zu gefährden, verstehe ich nicht."
60-Meter-Deckschicht
An der Autowaschanlage kann nicht mehr gerüttelt werden, sie wird am 1. August eröffnet. "Wir sind mitten im Natura 2000 Schutzgebiet und dann machen wir so etwas!" Zwischen Wasser und Anlage dient eine 60-Meter-Deckschicht als Absicherung. Sie macht Illinger keine Sorgen, aber er findet, Bürger und auch die Oberndorfer Gemeindevertretung hätten gefragt werden müssen. "Der Reinhalteverband sagt, so lange die Deckschicht hält, kann nichts passieren. Aber was ist in 20 Jahren? Die Wasserwerks-Mitarbeiter wurden nicht um Rat gefragt. Ein Tropfen Öl und alles ist vorbei. Wasser ist so kostbar, das kann niemandem wichtiger sein, als ein sauberes Auto!"
"Wasser wichtiger als Autos"
Die Autowaschanlage stelle auch eine Gefahr für zukünftige Tiefenbohrungen dar, meint Illinger. "Es gibt in Lamprechtshausen einen Platz zum Autowaschen und einen in Oberndorf. Beide sind vom Lagerhaus Göming etwa jeweils 1,5 Kilometer entfernt."
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