Eine "First Lady" zieht sich zurück

Eine engagierte Frau: Monika Schwaiger war die erste Bürgermeisterin im Flachgau.
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  • hochgeladen von Kathrin Hagn

Im Rückblick auf Ihre kommunalpolitische Arbeit: Worauf sind Sie besonders stolz?
BGM. SCHWAIGER: Es gibt da zwei große Bereiche, grob eingeteilt – den der Infrastruktur und den Themenkomplex "Familie, Kinderbetreuung und Soziales". Wenn ich bei der Kinderbetreuung beginne, bin ich schon sehr stolz darauf, was ich da erreicht habe. Bei den Bürgermeisterkollegen – und es gibt ja vielfach nur KollegEN – bin ich oft auf taube Ohren gestoßen, wenn ich gesagt habe: Wir müssen in der ganzen Region eine umfassende Kinderbetreuung anbieten. Genau das habe ich geschafft: Bei uns in Seekirchen gibt es heute eine durchgehende Kinderbetreuung das ganze Jahr. Zudem wurde auch der Mittagstisch eingeführt, der ganz hervorragend angenommen wird. Nur exemplarisch herausgenommen war auch das Tagesbetreuungszentrum im Seniorenhaus ein schöner Erfolg, ebenso wie die aufsuchende Jugendarbeit in der Gemeinde, da waren wir die ersten, die so etwas im Flachgau eingeführt haben.

Was hat sich im Bereich der Infrastruktur getan?

SCHWAIGER: Da gäbe es jetzt unglaublich viel: Was mich besonders freut, ist, dass wir für unsere Wasserrettung eine neue Einsatzzentrale errichten konnten. Das war ein tolles Gemeinschaftsprojekt, das wunderbar gelungen ist. Dann habe ich sicher mindestens 10 Mio. Euro in Straßen investiert, zwei Kreisverkehre durch- und umgesetzt. Ein ganz wichtiges Thema war auch der Ankauf des Hofwirtes, weil das Gebäude für Seekirchen charakteristisch ist. Wir haben unsere Gemeinde barrierefrei gemacht. Bedeutend war auch die Erstellung des räumlichen Entwicklungskonzeptes. Der – vielleicht – größte Erfolg war, die Verlegung der Bezirkshauptmannschaft nach Seekirchen zu erreichen. Damit habe ich auch ein Versprechen umgesetzt, das ich bei meinem Amtsantritt gegeben habe.

Sie waren die erste Bürgermeisterin im Flachgau. Haben Frauen in der Politik einen anderen Blick auf die Dinge?

SCHWAIGER: Ich weiß ja auch nicht, wie Männer denken. Was ich sagen kann ist, dass bis zum Zeitpunkt meiner Amtsübernahme viele Dinge kein Thema waren oder eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Es gibt noch immer viel unausgewogene Lastenverteilung – etwa dass Agenden wie Senioren- oder Kinderbetreuung in vielen Familien automatisch den Frauen zufallen. Ich habe mein Amt immer auch dahingehend verstanden, da für ein bisschen mehr Ausgleich zu sorgen. Ich hätte als Nachfolgerin auch gerne eine Frau gehabt, aber leider keine gefunden.

Frau Bürgermeisterin, Sie klingen so begeistert von dem allen! Warum möchten Sie überhaupt aufhören?

SCHWAIGER: Ich gehe einfach in Pension (lacht). Ich habe mir immer vorgenommen, dass ich zu einem Zeitpunkt aufhöre, an dem ich erfolgreich bin. Ich habe ganz viel positive Resonanz bekommen, gerade jetzt. Aber es sind wirklich private Gründe, die die Entscheidung beeinflusst haben: Ich bin jetzt 61 Jahre alt, möchte Zeit haben für meine Familie und vor allem für meine Enkelkinder, die ich einfach zu selten sehe. Ich bin unglaublich gern Bürgermeisterin, aber man steht zu jedem Zeitpunkt im Licht der Öffentlichkeit und ist einfach kein privater Mensch mehr. Und die Politik ist – von der negativen Seite besehen und was die Angriffe aus dem Lager der politischen Gegner betrifft – oft grenzüberschreitend und untergriffig. Daran hab ich mich nie gewöhnt und wollte mich auch nicht daran gewöhnen. Ich habe mir immer vorgenommen, mich korrekt zu verhalten, ein Mensch zu bleiben und mir auch meine Sensibilität zu bewahren.

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