Feiern zu "120 Jahre Anif" und Klassentreffen Volksschule Anif

- hochgeladen von Martin Borger
Ganz im Zeichen des Jubiläums "120 Jahre Anif" und des großen Wiedersehens beim "Klassentreffen Volksschule Anif" stand diesen Samstag der Ort bei Salzburg, am Sonntag machte der "Anifer Musi Kirtag" das Wochenende zu einem einzigen Fest.
Der Anifer Langzeit-Bürgermeister Dr. Hans Krüger hatte zur Feier des Jubiläums geladen und alle kamen. Von LH Dr. Wilfried Haslauer jun. über den Präsidenten des Gemeindebundes und selbst langjährigen Bürgermeister Helmut Mödlhammer und Bgm Richard Hemetsberger von Grödig über den Anifer Pfarrer Peter Röck, alle Vereine und Parteien und bis zu bekannten Anifer wie Graf Johannes von Moy und der bekannte Paraolympionike Thomas Geierspichler.
Auch wenn das Wetter einen kurzfristigen Strich durch den geplanten stimmungsvollen Auftakt beim Schloss Anif machte wurde rasch umdisponiert und so strömten die wohl etwas über 1.200 Gäste die zu Jubiläum und Klassentreffen gekommen waren rasch in die Festzelte und zu ihren nach Schuleintrittsjahren geordneten Tischreihen. Die Musikkapelle Anif spielte ihr Konzert im Zelt, die sonst mitunter sensiblen Instrumente hatten durchs Wetter keinen Schaden genommen und es war ein Hörgenuss. Der Höhepunkt war der eigens gespielte "Dr. Hans Krüger"-Marsch, musikalisch gelungen.
Bei den Reden dominierte dann die Loslösung von Grödig als Ausgangspunkt der Gründung von Anif. Hatte der Erstredner Graf Johannes von Moy noch Mühe sich Gehör zu verschaffen so taten sich die folgenden Redner leichter, auch weil er mit einer launigen Rede und voller direkter Worte den Ton gut vorgab. Es ist ja einem Vorfahren des Schlossherrn zu danken, dass die Trennung von Grödig so schnell von statten ging.
Mit launigen Seitenhieben auf das Verhältnis zu Grödig setzte LH Dr. Wilfried Haslauer jun. in einer überraschend ironischen Rede fort. So meinte er, "Anif und Grödig sind wie ein geschiedenes Ehepaar, das sich nach der Trennung fast besser versteht als davor." Mit Anspielungen zu Gemeindelisten bewies der Landeshauptmann auch Detailkenntnisse.
Der Hausherr Dr. Hans Krüger war als Nächster am Wort, dabei verwies er in seiner sachlichen Rede zum Jubiläum etwa auch nicht ohne Witz darauf, dass er als gebürtiger Bad Ischler just aus jenem Ort stamme, in dem der Kaiser dereinst die Abtrennung unterschrieb. Er konnte aus erster Hand auch auf weitere Pläne für die Gemeinde eingehen.
Nachdem so viele Seitenhiebe und Sticheleien über und gegen Grödig fielen ergriff auch Bgm Richard Hemetsberger von Grödig das Wort. In einer spannenden Rede lobte er das Verhältnis zu Anif und gab einige Versprechen und Garantien ab für die Zukunft, so etwa dass "Anif weiter Wasser vom Untersberg" bekomme. Auch er konnte sich Ironisches nicht verkneifen und meinte etwa, die Gletschermumie Ötzi habe als er von Forschern aufgeweckt wurde gefragt "Ist eh der Dr. Krüger noch immer Bürgermeister von Anif?" Aber Hemetsberger versprach, wie dieser - Bgm. Krüger - nur noch diese Periode als Bürgermeister zu absolvieren.
Den Abschluss bildete die Rede von Gemeindebund-Präsident Mödlhammer, der als Überraschungsredner das Verhältnis und die Verdienste von Dr. Krüger als Bürgermeister in den Mittelpunkt der Rede stellte aber leider wenig zu Gemeindebundthemen sagen wollte.
Die Programm-Höhepunkte waren damit nicht erschöpft, denn nun begann das eigentliche Klassentreffen. Die über 1.000 Anifer Absolventen und Absolventinnen - der Älteste mit 93 Jahren und Schuleintritt 1928 - konnten sich und Schulfreunde in einer eigenen Ausstellung auf Fotos finden oder alte Zeugnisse studieren mit einem Schmunzeln.
Extrem spannend und gut besucht waren die vielen Aufführungen der Schulsketches im großen Gemeindesaal, wo auf humorvolle Art und Weise in der Theaterkulisse eines Klassenzimmers etwa der Besuch des Schulinspektors nachgespielt wurde. Der frühere Amtsleiter Kurt Walchhofer gab dabei den strengen Lehrer, den die Schüler oftmals zur Weißglut brachten.
Ein wertvolles und witziges, ja sogar praktisches Erinnerungsstück an das Klassentreffen wird wohl der zusammenschiebbare Fächer werden, auf dessen Seiten alte Fotos von Schulklassen bzw Ereignissen aus "120 Jahre Anif" zu sehen sind.
Musikalisch großartig betreut wurde das Klassentreffen bis in den späten Abend von der Musikkapelle Itter aus dem Brixental in Tirol, die in einem Austauschkonzert aufspielten, während die Musikkapelle Anif als Ganzes in der eigenen "Musi Lounge" und zwei weiteren Bars für das leibliche Wohl sorgte. Mit vollen vier Anifer Wirten die mit Angeboten am Fest waren kam das leibliche Wohl absolut nicht zu kurz, es war für Jeden und Jede etwas dabei.
Beim "Steckentanz" und dem bereits legendären Auftritt der "Trommlergruppe" war die Musikkapelle Anif dann doch extrem präsent, und wie sie präsent war. In beiden Zelten riss die Trommlergruppe mit ihrer atemberaubenden Show voller Dynamik auf den Leitern und an den Trommeln das Publikum mit und zog es in ihren Bann. Auch die Tische blieben nicht verschont, auf ihnen stehend spielten die Trommler einfach weiter kurz, die mitreissende Show war ein absoluter Höhepunkt des Abends.
So waren die Rahmenbedingungen für ein großartiges, spannendes und bis in den späten Abend - letzte Sketchvorführung war 22 Uhr - gut besuchtes Fest gelegt. Auf der Tanzfläche genossen bis fast 3 Uhr früh unzählige Feiernde das Fest und die Musik, ganz egal ob in feierlicher Tracht, egal ob jung oder alt, ob Tiroler Gäste oder Anifer und Aniferinnen. Dabei waren unsere Tiroler Gäste in ihren schönen Trachten auf der Tanzfläche unter den Eifrigsten und führten manche Polonaise gekonnt an.
Das absolut gelungene Fest fand seine zumindest musikalische Fortsetzung am Sonntag mit dem "Anifer Musi Kirtag", bei doch schönem Wetter konnten wieder zahlreiche Gäste das Konzert unserer tollen Musikkapelle geniessen. Für den im Oktober in Ried in Oberösterreich stattfindenden Bundesmusikwettbewerb wünschen wir alle der Kapelle schon einmal viel Erfolg, manche werden wohl als Fanklub zum Anfeuern mitfahren.
Durch die wirklich gute und durchdachte Organisation der Gemeinde Anif wurden auch Shuttle-Busse als Zubringer und Heimbringer aus den Ortsteilen Niederalm und Neu-Anif angeboten, an dieser Stelle ein riesiges Lob an die Organisatorinnen in der Gemeinde aus dem Sekretariat des Gemeindeamts.
Weitere Details und vor allem unzählige Klassenfotos sind auch auf der eigens seit einiger Zeit eingerichteten Facebook-Seite "Klassentreffen Volksschule Anif" zu finden für Interessierte:
Facebook-Seite "Klassentreffen Volksschule Anif"
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