Grödig droht mit Autobahnblockade
GRÖDIG. Seit über zehn Jahren kämpft die Gemeinde Grödig um wirksame Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn. Die 1986/87 errichteten Bauten – ein 1,50 Meter hoher Wall und eine 1,20 Meter hohe Lärmschutzwand – reichen hinten und vorne nicht aus. Orts-chef Richard Hemetsberger und Vizebgm. Othmar Danninger wollen deshalb Infrastrukturministerin Doris Bures auf die Situation der Grödiger Autobahnanrainer hinweisen. „Wenn wir bei diesem Gespräch im Herbst nicht definitive Zusagen und einen verbindlichen Zeitplan bekommen, gehen die Leute auf die Straße. Dann blockieren wir zu Zeiten, wo es weh tut, die Autobahn“, droht Hemetsberger.
Bis zu 100.000 Fahrzeuge pro Tag
Im Gemeindegebiet von Grödig sind innerhalb von 24 Stunden bis zu 100.000 Fahrzeuge auf der Tauernautobahn unterwegs. „Bei uns ist die Verkehrsbelastung größer als in Eben oder Zederhaus“, sagt Bgm. Richard Hemetsberger. Er fordert neue Lärmschutzmaßnahmen entlang eines gut zwei Kilometer langen Autobahnabschnittes von Glanegg bis Salzburg-Süd. „Optimal wäre eine Einhausung der Autobahn. Wenn das nicht möglich ist, wollen wir eine mindestens vier Meter hohe Lärmschutzwand“, so Hemetsberger.
Gesundheit ist gefährdet
Vom Autobahnlärm sind etwa 1.000 Grödiger unmittelbar betroffen. Die Belastung wird von Experten als gesundheitsgefährdend eingestuft. Laut Messungen der Bautechnischen Versuchsanstalt beträgt sie im Extremfall über 70 Dezibel am Tag und über 64 Dezibel in der Nacht. Damit werden die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenzwerte zum Teil deutlich überschritten.
Anrainer sind verärgert
Bei den betroffenen Anrainern ist der Unmut über die Autobahnerrichtungsgesellschaft ASFINAG groß. Von den ASFINAG-Managern seien jahrelang nur leere Versprechungen gekommen, kritisiert Bgm. Richard Hemetsberger: „Man hat die Gutmütigkeit der Leute ausgenutzt und sie immer wieder vertröstet.“ Damit müsse jetzt Schluss sein, so der Ortschef: „Ich sehe nicht ein, dass die Grödiger Bevölkerung die meisten Belastungen ertragen muss. Wenn nur der gehört wird, der am lautesten schreit und auf die Barrikaden steigt, dann müssen wir das eben auch so machen.“
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