Mit Umfrage: Plainwirt
Hans Moßhammer: Wirt bleibt man ein Leben lang
Auch wenn er den Betrieb schon übergeben hat, ist Hans Moßhammer Gastronom durch und durch.
BERGHEIM. Der Plainwirt und seine beliebte Bratwurst, deren Rezept Ur-Urgroßvater Moßhammer 1830 aus München heimbrachte, ist weitum bekannt. Über 40 Jahre lang lenkte Hans Moßhammer, der vor kurzem seinen 70er feierte, die Geschicke des Hotels und Restaurants bei der Wallfahrtskirche Maria Plain. Aufgewachsen im elterlichen Betrieb, zog es den jungen Mann aber erst einmal weg vom Plainberg. Nach der Handelsschule machte er im Hotel Europa in Innsbruck die Ausbildung zum Koch und Kellner.
Bediente die Queen
Der Chef des Hauses machte ihn aber bald wegen seiner kaufmännischen Ausbildung zu seinem Assistenten. "In Maschinschreiben, Steno und Schriftverkehr war ich immer gut", erklärt Moßhammer. So kam es, dass er an der Seite des Chefs viele bekannte Persönlichkeiten kennen lernte. Der sprachkundige Gastronom durfte 1969 beim Empfang für Queen Elizabeth in der Innsbrucker Hofburg den "Tisch 1" bedienen. "Für mich jungen Mann war die Aura der englischen Königin wie eine übernatürliche Erscheinung", erinnert er sich.
Familie gegründet
Nach ein paar lehrreichen Saisonen bei Sterneköchen im Elsass kehrte er mit 22 Jahren nach Hause zurück. "Eigentlich sollte mein ältester Bruder den Plainwirt übernehmen, aber er wollte nicht", so Moßhammer, der, wie er sagt, "das große Glück" hatte, in seiner Frau eine Gleichgesinnte zu finden. Gemeinsam bekamen sie drei Kinder, bauten das Hotel und Gasthaus aus und machten den Plainwirt auch zum Treffpunkt für die Prominenz.
Dreikönigstreffen der ÖVP
Als 1972 das erste ÖVP-Landeshauptleute-Treffen beim Plainwirt stattfand, stand der junge Moßhammer bei der Begrüßung neben seinen Eltern. Als der Tiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer ihn erblickte, waren seine ersten Worte: "Was machst denn du da, Bua?", weil er ihn von seiner Innsbrucker Zeit her kannte. "Da war selbst der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer sen. überrascht, und so wurden die Dreikönigstreffen bei uns 13 Jahre lang abgehalten", so Moßhammer.
Ritter zum Heiligen Grab
"Ich wurde hier im Haus am Karsamstag während der Auferstehungsfeier geboren, 40 Jahre später bin ich Grabesritter geworden", sagt der ehemalige Ministrant, der in und um die Wallfahrtskirche aufgewachsen ist und nicht an den Zufall glaubt. "Alles im Leben ist Fügung", weiß der engagierte Katholik. Er leitete im Ritterorden die wichtigste Stabsstelle, die den päpstlichen Auftrag erfüllte, die Christen im Heiligen Land zu unterstützen. Obwohl er sich seit einigen Jahren aus der aktiven Arbeit zurückgezogen hat, zieht es ihn jedes Jahr mindestens einmal nach Jerusalem. Ansonsten kümmert er sich um seine Pferde und hilft im Betrieb mit.
Mithelfen können
Obwohl Sohn Johannes und Schwiegertochter Brigitte den Betrieb seit Jahren vorbildhaft führen und sukzessive erweitern, bleibt er Wirt mit Leib und Seele: "Ich bin froh, dass meine Mithilfe geschätzt wird."
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