Johann Weyringer
"Ich brenne für die Kunst"
Mit 71 Jahren ist der Flachgauer Künstler Johann Weyringer besser unterwegs denn je. Er arbeitet international und schafft Kunstwerke für den Vatikan.
NEUMARKT . Mit 71 Jahren ist der Flachgauer Künstler Johann Weyringer besser unterwegs denn je. Er arbeitet international und schafft unter anderem Kunstwerke für den Vatikan.
Tischlerei zu Atelier
Nach der Schule trat der junge Weyringer in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Tischler. "Ich wollte aber eigentlich immer schon Künstler werden, das Handwerk war aber dazu eine gute Grundlage", so Weyringer. In der Berufsschule ermutigte ein Lehrer zur Aufnahmeprüfung an der Akademie für angewandte Kunst, die er auch prompt bestand. "Den Jahren in Wien verdanke ich die große Freiheit im Denken", so der Künstler, der als er 1978 aus der Hauptstadt nach Sighartstein zurück kam schon Frau und drei Kinder hatte. In der Tischlerei des Vaters richtete er sich sein Atelier ein, das auch heute – vielfach erweitert – der Ort scheines Schaffens ist.
Großartiger Aufstieg
Schon 1980 gab es die erste Ausstellung, 1984 gewann er den Wettbewerb für die Gestaltung der Sporthalle in der Alpenstraße. Für seine Malerei ging er immer wieder auf ausgedehnte Reisen und für seine Herzbilder war er auch bei Herztransplantionen im OP mit dabei. Glasmalerei, Druckgrafik, Wandmalerei und Keramik ergänzen sein Schaffen auf der Leinwand.
"Mords-Rackerer"
Weyringer, der sich selbst als "Mords-Rackerer" bezeichnet und die Präzision von seinem Vater gelernt hat, lebte seine Kreativität immer in vollen Zügen aus. "Er schreckt vor keiner Kunst zurück", schmunzelt die Kunsthistorikerin Anna-Maria Eder über seine Liebe zu den verschiedensten Techniken. So verwundert es auch nicht, dass er sich auch der Bildhauerei zuwandte. In seinem Skulpturengarten in Neumarkt stehen zahlreiche Werke aus Stein und Holz. Der Erzengel Michael in Bronze wacht von seiner über neun Meter hohen Granitstele über den Hang, daneben die Madonna und es sind noch weitere in Planung. "Ich habe noch einige Granitsäulen da, dabei handelt es sich um ausgemusterte Granitwalzen, die vom Chef der Papierfabrik Steyrermühl aus ganz Europa angeliefert wurden", so Weyringer.
Die Renaissance und Weyringer
Neben zahlreichen prestigeträchtigen Aufträgen, wie etwa der Wellenberg, eine begehbare Skulputur an der Großglockner Hochalpenstraße oder das Gesamtkunstwerk Kappelle Thalgauegg durfte sich Weyringer mit seinem Porträt von Papst Benedikt auf einem Glasfenster in der Kirche Stanta Maria dell' Anima verewigen. "Das war schon etwas Besonderes: Ein Weyringer in der Renaissance-Kirche, da werde ich demütig", so der vielschichtige Künstler, der seine Kunst von Neumarkt aus in die ganze Welt bringt.
Erdung und Freiheit
Warum ist so ein großer Künstler der Heimat treu geblieben? "Die Erdung durch die Familie und meine Heimat und die Freiheit, in dem was ich künstlerisch machen kann, ist für meine Arbeit die ideale Kombination", so Weyringer, der sowieso in Sachen Kunst ständig unterwegs ist.
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