Gedenkfeier
In Strobl wurde zum 120. Geburtstag an Theo Lingen gedacht
Der berühmte Komiker Theo Lingen, dessen Geburtstag sich am 10. Juni zum 120. Mal jährte, hat nicht nur zwei Jahrzehnte in Strobl am Wolfgangsee gewohnt, sondern ist auch durch eine unglaubliche Begebenheit, die aus einem Drehbuch seiner Filme stammen könnte, besonders mit diesem Ort verbunden.
STROBL, SALZBURG, SANKT GILGEN. Laut einer Aussendung von Josef Schöchl rückten in den letzten Kriegstagen die amerikanischen Truppen in Richtung Salzkammergut vor, blieben aber in St. Gilgen stehen. Strobl war noch in der Gewalt der Nationalsozialisten, die auch das belgische Königspaar dort interniert hatten. Um weitere Wahnsinnstaten zu verhindern, radelten Theo Lingen und sein Freund Georg Fürstenberg mit einer weißen Fahne nach St. Gilgen, um die Amerikaner zum Weitermarsch zu bewegen. Dies wurde aber zuerst abgelehnt. Theo Lingen überzeugte die Amerikaner schließlich doch sich nach Strobl in Bewegung zu setzten, als er eine tolle Party mit großer weiblicher Beteiligung ankündigte.
Einnahme durch die Amerikaner
Die Einnahme von Strobl erfolgte laut der Aussendung von Josef Schöchl praktisch ohne Gegenwehr, das belgische Königspaar wurde befreit und die versprochene Party konnte steigen. Dem Einfluss von Theo Lingen und Georg Fürstenberg auf den US-Kommandanten war es dann zu verdanken, dass in Strobl bereits im Juni 1945 ein Bürgermeister frei gewählt wurde. Dies war überhaupt die allererste demokratische Wahl im befreiten Österreich. Theo Lingen war Filmkomiker oftmals an der Seite von Heinz Rühmann und Hans Moser und feierte in den 1960er Jahren mit Filmen wie „Pension Schöller“ oder die „Lümmel von der ersten Bank“ große Erfolge. In Strobl ist zu Ehren von Theo Lingen eine Bronzebüste aufgestellt, an der Bürgermeister Josef Weikinger und Landtagsabgeordneter Josef Schöchl des prominenten Bürgers gedachten.
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