Schüler bauen Digitalradio in Salzburg

In Österreich weigern sich die großen Programme wie ORF und Kronehit den Digitalradiostandard DAB+ einzuführen. Andere Länder sind da schon weiter. Bayerisches Digitalradio ist bereits seit Herbst 2014 in Salzburg und Umgebung vom Untersberg in bester Qualität empfangbar.

Die Schülerinnen der 8. Klassen des Wirtschaftskundlichen Bundesrealgymnasiums Salzburg arbeiteten im Wahlpflichtfach „Design –Architektur – Technik“ (DAT) unter der Leitung von Mag. Erwin Neubacher im Schuljahr 2016/17 an der Entwicklung von Gehäusen für Digital-Radios. Die innovative Radiotechnik ist in Österreich erst in Aufbau begriffen und wird durch den Verein „Digitalradio Österreich“ vorangetrieben.
Als erste Schule Österreichs überhaupt mit dieser neuen Technologie arbeiten zu können, wurde durch die Initiative von Dipl. Ing. Hannes Valtiner und dem Leiter von „Digitalradio Österreich“ Gernot Fischer ermöglicht.

Der Sender am Untersberg macht es möglich. Damit der Bayerische Rundfunk das Berchtesgadener Land versorgen kann betreibt er eine Sendeanlage am Untersberg - dies hat zur Folge, dass das gesamte Stadtgebiet Salzburg + Umgebung unbeabsichtigt versorgt wird. In der Fachsprache wird dies Overspill genannt dieser erreicht beinahe den ganzen Flachgau sowie weite Teile des Tennengaus.
 
In Bayern, der Schweiz und in Südtirol gibt es dieses Projekt schon seit einigen Jahren - in Österreich ist das Projekt außerhalb Wiens derzeit nur in Grenzregionen wie Salzburg und Bregenz umsetzbar. (In Österreich gibt es derzeit nur in Wien ein österreichisches Digitalradioangebot)

Trotz der Dichtheit des Schuljahres 2016/17 mit Matura haben die Schülerinnen viel Initiative und Begeisterung in die Arbeit gelegt und zahlreiche zusätzliche Arbeitsstunden außerhalb des DAT-Unterrichts
investiert. Die Projektergebnisse sind geprägt von sehr persönlichen Interpretationen des Themas digitale Radiotechnik durch die einzelnen Schülerinnen.

Die individuellen Designlösungen sind das Produktintensiver konzeptioneller, gestalterischer und technologischer Überlegungen, die stets von der Schnittstellenfrage Mensch – Technik geleitet wurden. Dank geht an jene Personen, die durch ihre Unterstützung und Förderung die Umsetzung des Projekts erst ermöglicht haben:

• Verein „Digitalradio Österreich“ und Vereinsvorstand Gernot Fischer
• „Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft“ (FFG) des„Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie“ (bm:vit)
• KulturKontaktAustria 
• Hans Martin Walchhofer vom Radiomuseum Grödig 

Die Geräte der Schülerinnen wurden im Mai 2017 im Radiomuseum Grödig ausgestellt. Durch Zufall stellte sich heraus, dass die Geräte dort aufgrund des guten Empfangs sogar ohne Antenne die digitalen Programme des Bayerischen Rundfunks empfangen können.