Zwei zertifizierte Passivhäuser
Zwei Passivhäuser in Bürmoos und Seekirchen sollen mit Zertifikat halten, was sie versprechen.
BÜRMOOS/SEEKIRCHEN (grau). Wolfgang Feist ist Professor für energieeffizientes Bauen in Darmstadt und hat ein freies Zertifikat für Passivhäuser entworfen. Die ersten beiden Bauten in Salzburg, die dieses Zertifikat bekommen, entstehen in Seekirchen und in Bürmoos. Bezahlt wird die Zertifizierung, rund 1.500 Euro, von der IG Passivhaus – einem Zusammenschluss von Planern, Architekten und Bauunternehmen. „Wir haben damit ein Wohnhaus und ein gewerbliches Bauwerk. Bis Herbst wollen wir noch ein Einfamilienhaus dazu, dann haben wir drei wichtige Beispiele“, erklärt IG-Passivhaus-Geschäftsführerin Waltraud Winkler-Rieder.
„Ein Passivhaus zu bauen ist für einen Architekten ohne Vorkenntnisse wie für ein Kind vom Dreirad auf das Fahrrad umzusteigen“, sagt Feist. „Passivbauweise bedeutet auch nicht nur Wärmedämmung. Wichtiger Punkt sind Lüftung und Wärmerückgewinnung. In einem Passivhaus müssen auch alle E-Geräte sparsam sein. Das Gesamtkonzept zählt und wenn man geschickt plant, dann muss es auch nicht teurer sein, als ein konventioneller Bau.“ Damit Um sein Zertifikat zu bekommen, muss die Planung genau dokumentiert sein. „Die Planung muss korrekt sein, sie macht 90 Prozent aus.“ Wer sich zeritifizieren läßt, dem verspricht der Professor, die Ergebnisse zu erhalten, die er sich vom Passivbau wünscht.
Turm mit Solarzellen
In Seekirchen/Kothäusl enststeht gerade die Straßenmeisterei-Zentrale für den Flachgau als so gut wie möglcih kWh-neutrales Gebäude. Auf dem Dach sind 156 m2 Solarzellen angebracht, dazu gibt es Erdwärme-Pumpe. „Der Bau sollte ursprünglich aus Holz sein. Durch das Gewicht am Dach haben wir umdisponiert und den Teil unter der Photovoltaikanlage wird nun aus Beton gemacht“, sagt Architekt Tom Lechner. Der turmartige Verwaltungstrakt wird mit Erdkälte gelüftet und so im Sommer gekühlt. Weiters hat das Gebäude eine Regenwassernutzbox. Bereits im Herbst sollen Werkstatt, Lager und Verwaltungsgebäude beziehbar sein.
Z-Moos liefert Energie
Im Bürmooser Ortsteil Zehemoos errichtet die Genossenschaft „die Salzburg“ eine Siedlung aus drei Gebäuden mit 50 Mietwohnungen. Architekt Franz Seidl plante dort in Passivbauweise, der Bau beginnt im Mai. Im Sommer wird die überschüssige Solarenergie an die bereits bestehende Nebensiedlung abgegeben. Im Winter wird mit Pelletsheizung zugeheizt. Die Nachbarsiedlung wird in diesem Zuge an ein Fernwärmenetz angeschlossen und profitiert so auch von den neuen Gebäuden. Im Herbst 2013 soll die Siedlung bezugsfähig sein. „Ab 2020 sollen alle Neubauten im Passivhausstandard sein. Die Planung für so ein Gebäude dauert rund drei Jahre. Wir sollten uns also langsam dafür rüsten“, sagt Seidl.
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