Ort des Gedenkens
Ein Erinnerungsort für den Widerstand in Neumarkt

Georg Rinnerthaler bei seiner Verhaftung am 12. März 1938 in Neumarkt.
 | Foto: . Museum Fronfeste
  • Georg Rinnerthaler bei seiner Verhaftung am 12. März 1938 in Neumarkt.
  • Foto: . Museum Fronfeste
  • hochgeladen von Emanuel Hasenauer

Neumarkt am Wallersee ist die erste Gemeinde, in dem das Projekt Orte des Gedenkens an den Widerstand im Nationalsozialismus einen (temporären) Erinnerungsort realisiert. Das Land Salzburg errichtet in den kommenden sechs Jahren in jedem politischen Bezirk Salzburgs einen temporären Gedenkort. Am 7. Mai 2022 findet um 14.00 Uhr die offizielle Eröffnungsfeier am Platz vor dem Kriegerdenkmal in der Kirchenstraße 6 statt.

NEUMARKT am WALLERSEE, SALZBURG. Das vom bildenden Künstler Bernhard Gwiggner gestaltete Kunstprojekt erinnert an den widerständigen Georg Rinnerthaler. Der Gasthausbesitzer und Fleischhauer war bereits 1934 zum Ziel von NS-Anschlägen geworden. Er und sein Sohn wurden im Zuge des „Anschlusses“ Österreichs an das „Deutsche Reich“ im März 1938 verhaftet und im KZ Dachau interniert. Bereits in der Nacht seiner Rückkehr nach Neumarkt im März 1939 schlugen örtliche Nationalsozialisten 51 Fenster seines Hauses ein.

Kunstaktion am 7. Mai 2022

Dieser Gewaltakt des Einschlagens der Fenster soll bei der Kunstaktion „Einwurf“ am 7. Mai erfahrbar gemacht werden. Die Teilnehmer werden in der aktionistischen Umsetzung beide Positionen, jene der Täter und der Opfer, einnehmen. So können sie nachvollziehen, was es bedeutet, einen Stein auf eine Glasscheibe zu werfen, im Wissen darüber, dass sich hinter dieser ein Mensch befindet. Gwiggners Interventionen werden an mehreren Orten entlang der Hauptstraße zu sehen sein: am Platz vor dem Kriegerdenkmal, den Fahnenstangen vor dem Gemeindeamt, in der Rinnerthaler-Passage wie auch, je nach Bereitschaft der Bewohner von Neumarkt, in den Fensterscheiben im Ort.

Projektleitung von der Arbeitsgemeinschaft

Geleitet wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft „Orte des Gedenkens“, der die Kunsthistorikerin Hildegard Fraueneder und die Historiker Albert Lichtblau und Robert Obermair angehören. Die Arbeitsgemeinschaft arbeitet eng mit Ingrid Weese-Weydemann vom Museum Fronfeste, der Gemeinde Neumarkt und Bürgermeister Adolf Rieger zusammen. Die temporären Kunstprojekte werden in Kooperation mit dem „Fonds für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum“ des Landes Salzburg durchgeführt. Bernhard Gwiggner ging als Sieger aus einem 2021 durchgeführten künstlerischen Wettbewerb hervor, über den eine unabhängige Jury entschied.

Mehr Informationen zum Projekt Orte des Gedenkens und der Kunstaktion in Neumarkt gibt es bei einem Infoabend am 26. April um 19.00 Uhr im Gerblsaal, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Neben den künstlerisch gestalteten Erinnerungsorten werden die Biografien der Betroffenen und die verschiedenen Formen des Widerstands historisch aufgearbeitet und mit einem Vermittlungsprogramm für Schüler begleitet. Nach der Eröffnung wird das Thema auch in mehreren Veranstaltungen in der Gemeinde weiter beleuchtet.

Termine:

. Infoabend zur Kunstaktion und dem Projekt Orte des Gedenkens am 26. April um 19.00 Uhr im Gerbelsaal

. Eröffnungsfeier Kunstprojekt Einwurf, 07. Mai 14.00 Uhr, Kirchenstraße 6

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