Baustart wohl erst 2024
Flachgauer Hallenbad steht auf wackeligen Beinen
Der Bau des Hallenbades in Seekirchen sollte im Herbst beginnen. Die Finanzierung macht dies ungewiss. Die Flachgauer bleiben auch dieses Jahr wohl weiterhin auf dem Trockenen sitzen.
FLACHGAU. Der Flachgau ist seit heuer der bevölkerungsreichste Bezirk. Und obwohl die meisten Menschen hier leben, haben andere Gemeinden dem Gau etwas voraus: ein Hallenbad. Das soll sich heuer ändern – für 2023 wurde der Baubeginn angedacht, doch eine Verzögerung ins nächste Jahr droht.
Bereits seit sechs Jahren wird über das Hallenbad öffentlich diskutiert.
"Mehrere Schultern können das stemmen." Simon Wallner
Von neun möglichen Standorten in den Mitgliedsgemeinden des Regionalverbandes einigte man sich auf Basis der Machbarkeitsstudie schließlich auf eine Erbauung in Seekirchen.
Anfrage in Landtagssitzung
Sportsprecher Markus Maurer (SPÖ) reichte bei der Landtagssitzung letzten Mittwoch diesbezüglich eine mündliche Anfrage an Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) ein, um den Stand der Dinge abzufragen.
"Man verfolgt seit langem einen strengen Zeitplan", informiert Schnöll und spricht in diesem Zusammenhang von einem "Kraftakt" in den letzten zwei Jahren, die Grundsatzbeschlüsse der Gemeinden herbeizuführen.
"Natürlich ist es ein Kraftakt für die Gemeinden, das ist uns bewusst." Stefan Schnöll
Schnölls Dank gilt dem Obmann des Regionalverbandes Salzburger Seenland, Bürgermeister Simon Wallner (ÖVP) aus Obertrum, der sich bemühte mehr Gemeinden für eine Beteiligung am Flachgau-Hallenbad ins Boot zu holen.
Zwölf Gemeinden einigen
Wallners Unterfangen gelang mit den Gemeinden Hallwang und Eugendorf. Somit beteiligen sich die Seenland-Gemeinden Berndorf, Henndorf, Köstendorf, Mattsee, Neumarkt, Obertrum, Seeham, Seekirchen, Schleedorf und Straßwalchen sowie Eugendorf und Hallwang an den Kosten des Baus im Umfang von 30 Prozent, während 70 Prozent das Land Salzburg stemmt.
Man rechnet mit einem jährlichen Abgang von 400.000 Euro, vielleicht auch mehr. Wallner zeigt sich zuversichtlich, das geplante Bad zu realisieren.
Knackpunkt: Kosten
Obwohl einige Gemeinden gerne eine Deckelung sehen würden, sei diese nicht geplant. "Es kann keinen Deckel geben, sonst würde der Betriebsabgang nicht zur Gänze gedeckt werden. So wie er ist und wie er uns vorliegt, ist er absolut fair und verträglich", so Schnöll.
"Das Land darf das Projekt nicht sterben lassen." Markus Maurer
Eine laufende Beteiligung an den Kosten lehne er jedoch ab, da man sich sonst bei allen anderen Hallenbädern ebenfalls am Betriebsabgang beteiligen müsse. Schnöll sagt: "Das können wir nicht tun."
Verträge liegen bereits bei den Gemeinden
Die Gesellschafterverträge wurden an die betroffenden Gemeinden ausgeschickt und liegen zur Beschlussfassung vor. "Die Gemeinde Obertrum hat den ersten Beschluss gefasst", sagt Schnöll. Er hofft darauf, dass "alle weiteren Gemeinden folgen werden", um noch diesen Herbst in die Ausschreibung zu gehen und im Frühjahr 2024 mit dem Bau zu starten.
Für Maurer geht es jedoch zu langsam voran. Er sagt ganz klar: "Man muss in die Gänge kommen. Es darf nicht am Geld scheitern."
Es braucht alle für das Flachgauer Hallenbad
"Die Gemeinden entscheiden autonom", sagt Günther Mitterer, Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes und betont, dass diese Autonomie auch erhalten bleiben solle. Er glaube nicht, dass eine Gemeinde ein Bad alleine stemmen könne.
Viele Gemeinden könnten es allerdings schultern und in der Unterstützung des Landes wäre es für Mitterer die einzige Möglichkeit ein Hallenbad im Flachgau zu realisieren.
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