Kompromiss um das Strandbad Henndorf gefunden
Die Gemeindevertretung entschied Freitag Abend, den neuen Vorvertrag mit dem alten Verpächter zu akzeptieren.
HENNDORF (fer). Nach eineinhalb Stunden hitziger Debatte entschied sich Freitagabend die Henndorfer Gemeindevertretung mehrheitlich bei fünf Gegenstimmen und drei Enthaltungen für einen Kompromiss bei der Pacht des Strandbades. Die ÖVP und die SPÖ hatten mit der Verpächterfamilie Esterer eine Vertragspunktation, also einen Vorvertrag, ausverhandelt, dem auch die Anwälte beider Seiten zugestimmt haben. "Damit haben wir in der langen Diskussion endlich ein Verhandlungsergebnis erzielt, das halten kann," berichtete ÖVP-Fraktionsobmann Gemeinderat Günther Schackmann. Dass die beiden Fraktionen ohne die Grünen und die FPÖ „still und heimlich“ verhandelt haben, wurde von Grünen-GR Christian Piller heftig kritisiert. In die selbe Kerbe stießen auch die Vertreter der FPÖ. Die beiden Parteien kritisierten vor allem auch, dass es eben ein Kompromiss geworden ist, der letztendlich viel mehr Kosten verursachen würde als der Vorschlag von der Familie Esterer selbst. Dieser, „den die Familie Esterer vorige Woche wieder zurückgezogen hat“, so Bürgermeister Rupert Eder (ÖVP), würde eine geringere Pacht als die nun vorvereinbarte beschließen, allerdings hätte dann die Familie Ederer das Sagen.
"Oberhohheit" behalten
Beim Kompromissvorschlag zahlt die Gemeinde bei rund einem Drittel weniger angepachteten Grund 69.000 statt 65.000 Euro Pacht im Jahr, „allerdings behalten wir als Gemeinde die Oberhohheit über das Strandbad“, so Schackmann. Außerdem dürfe die Gemeinde dann über die Gebäude, die sich dort befinden, selbst bestimmen. Sprich sie abreißen, umbauen oder sanieren. Die Gemeinde könne außerdem weiterhin bestimmen, wie niedrig die Eintrittskosten bleiben und wie lange geöffnet bliebe. „Das könnnten wir, wenn Johannes Esterer und seine Tochter Lisa das Strandbad selbst verwalten würden, nicht bestimmen“, so LAbg. und GR Hilde Eisl von der SPÖ.
Mit ausverhandelt wurde außerdem, dass der Uferstreifen, den die Familie Esterer bis Ende des Jahres vom Land gepachtet und der Gemeinde weiterverpachtet hatte, nun aufgeteilt wurde. Einen Teil davon soll künftig von der Gemeinde direkt beim Land (zur Pacht des Strandbadgrundstückes dazu) gepachtet werden. Die Familie Esterer braucht ihren Uferstreifen wiederum für einen direkten Strandzugang für ihr Hotel Seebrunn.
Start bis zur dritten Maiwoche
„Wir werden auch nicht sofort umbauen oder sanieren. Das geschieht alles nach und nach“, beruhigte der Bürgermeister die besorgten Gemeindevertreter der Grünen und der FPÖ. „Wichtig ist es einmal, alles schnell zu säubern und instand zu setzen, damit die Henndorfer bis spätestens zur dritten Maiwoche endlich wieder ihr Strandbad haben,“ ergänzte Hilde Eisl. Später soll auch einmal eine Photovoltaikanlage auf das Büffet-Dach kommen, – das im übrigen weiterhin von der Familie Esterer betrieben werden soll –, mit dessen gewonnener Energie das Schwimmbecken beheizt werden soll.
Bericht vom Februar zur Situation um das Strandbad Henndorf von Stefanie Schenker.
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