Stadtamt platzt aus allen Nähten
Die Oberndorfer SPÖ und ihre Oppostition können sich auf keine Neubau-Variante ihres Amtsgebäudes einigen.
OBERNDORF (fer). „In ein paar Büros sitzen sie mittlerweile zu viert drin“, schildert der Oberndorfer Bürgermeister Peter Schröder die Situation im alten Stadtamt. Das Archiv hat auch schon lange keinen Platz mehr in dem gut 300 Quadratmeter kleinen Verwaltungsgebäude. Vier Mal so groß, nämlich 1.230 Quadratmeter sollte laut Berechnungen der Gemeinde ein Neubau werden.
Zu den Platzproblemen kommt die Baufälligkeit des zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbauten Hauses. „In einen der Räume darf man sogar nur noch mit Helm hineingehen“, berichtet der Ortschef. Über einen Neubau – am alten oder an einem anderen Standort – hat man in Oberndorf aber nicht erst seit Kurzem nachzudenken begonnen. Bereits vor 16 Jahren gab es dazu einen Architekten-Wettbewerb.
Seit einiger Zeit wird nun fix nach einer Möglichkeit für einen Neubau gesucht. Die erste Möglichkeit wäre, das alte Gebäude und das griechische Lokal daneben abzureißen und ein neues Rathaus an dieser Stelle zu errichten. Möglichkeit zwei, jene, die der Bürgermeister bevorzugt, wäre der Erwerb des Lyons-Areals schräg gegenüber in derselben Straße für einen Neubau. Bei diesem Areal besteht auch die Möglichkeit, später noch einmal ausbauen zu können – besonders wenn auch noch das daran angrenzende Riedl-Areal dazu gekauft wird. Der Grund ist allerdings um einiges teurer.
Bei der Gemeindevertretungs-Sitzung im August sollte nach Ansicht des Bürgermeisters die Variante Lyons-Areal beschlossen werden. Der rote Ortschef war zuvor gemeinsam mit der schwarzen Vizebürgermeisterin Sabine Mayrhofer beim Landeshauptmann, um wegen eines Zuschusses für den Neubau am Lyons-Areal anzufragen. Wilfried Haslauer bestätigte ihnen daraufhin mittels eines Schreibens vom 22. August 2013, das Projekt mit bis zu 2,88 Millionen Euro zu fördern.
Keine Einigung
Doch bei besagter Sitzung stellten sich zur Verwunderung Schröders ÖVP und NOW gegen die Variante Lyons-Areal. Die beiden Oppositions-Parteien verließen sogar aus Protest die Sitzung – sie hätten nicht genug Zeit bekommen, sich vorzubereiten. Laut Schröder hätten sie allerdings vier Wochen Zeit dazu gehabt.
Die Mehrkosten beim Erwerb der Lyons- und Riedl-Gründe hätte man allerdings, so Bürgermeister Schröder, bei einem Bau auf dem alten Standort ebenfalls. Denn dort müsste die Gemeinde dem griechischen Restaurant Genussrechte um 100.000 Euro abtreten und 85.000 Euro Ablöse zahlen. Und während des Neubaus müsste das Gemeindeamt in Containern hausen. Insgesamt würde das um die 400.000 Euro Kosten verursachen, „die nach dem Neubau verpufft sind“, rechnet der Bürgermeister vor. Die Mehrinvestition in das andere Areal hingegen bleibe im Wert erhalten.
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