Buchtipp: Bioparadies Toskana, zu Gast bei 100 Bio-Produzenten

- Das Titelbild zeigt eine Herbststimmung in der Hügellandschaft der "Crete" südlich von Siena
- Foto: freigegeben vom Verlag (Pressebild)
- hochgeladen von Peter Krackowizer
(kra) Bioproduzenten ganz Europa leben und arbeiten in der Toskana
Deutschen, Schweizern, Engländern, Niederländern, Franzosen - auch Italiener - als Bioproduzenten in der Toskana
Frau Telsche Peters aus Kiel im Norden Deutschlands lebt in Montalcino im Süden der Toskana und schrieb dieses Buch; des einen Winzers Großvater war der erste Kameramann von Alfred Hitchcock, Gabriele dal Prato probiert es in seinen Weingärten mit Klängen einer Posaune, das Gut „Caia Rosso“ ist nach den Prinzipien der chinesischen Harmonielehre Feng Shui gestaltet, von den rund 100 vorgestellten Produzenten sind etwas mehr als die Hälfte im Besitz „echter“ Toskaner, ein Viertel im Besitz aus allen Regionen Italiens Zugereister, der Rest gehört Deutschen, Schweizern, Engländern, Niederländern, Franzosen, ja sogar einem Japaner, einige der vorgestellten Güter sind Kooperativen oder werden von Verwaltern geführt.
Persönliche Empfindungen der Autorin fließen in das Buch ein
Soweit der eigentlich kurios anmutende Überblick über die Besitzerverhältnisse in der Toskana. Fr. Peters hat es aber gut verstanden, das jeweilige Unternehmen auf meist zwei Seiten treffend zu charakterisieren. Wer denkt, alle 100 Güter werden im selben, monoton gehaltenen Texten dargestellt, der irrt. Jeder Beitrag beginnt anders, hat eine andere Charakteristik, beleuchtet eine andere Facette und lässt durchaus auch persönliche Gefühle der Autorin einfließen. „Da merkte ich erst, wie viel Zuneigung in zu dem Weingut spürte“ (Villa Pomona), den Verwalter des „Il Palagio“ des englischen Musikers Sting bezeichnete sie als „etwas spröden Gutsverwalters“, was mich schließen lässt, dass der Herr nicht redselig oder gastfreundlich war.
Auch der Dalai Lama wohnte in einem Biogut
Peters gräbt auch Kurioses aus. So beschreibt sie die „Locanda Vesuna“ und erzählt, dass dort auch schon der amtierende Dalai Lama übernachtet hatte. Sie stellt aber nicht nur biologische Weingüter vor, sondern auch Betriebe mit Käse, Kräuter, Obst, Honig und anderen biologisch produzierten Produkten. Und damit der Leser überhaupt weiß, was Bio ist, gibt sie eine vierseitige Einleitung darüber, samt den Internetadressen der Zertifizierungsorganisationen in der Toskana – dreizehn an der Zahl. Jedem Produzenten ist ein Infokasten zugeordnet (Adresse, zertifiziert, welche Sprache gesprochen wird, wann geöffnet, welche Kreditkarten akzeptiert werden, wann man es besuchen kann und wo es in Mitteleuropa Importeure der Waren gibt). Interessant auch die Informationen, welche Berufe die Winzer oder „Bauern“ vorher ausgeübt hatten: Ärzte, Manager, Banker, Aussteiger, Pensionisten und andere Berufszweige sind darunter.
Es ist also für Vielfalt in diesem Buch gesorgt: woher die Produzenten stammen, was sie alles produzieren und welche Stellen was zertifizieren. Die gut gewählten Bilder, die Einblicke und Ausblicke ebenso wie Menschen und ihre Produkte zeigen, runden das Buch zu einem gelungenen Werk ab.
Info:
Bioparadies Toskana
Zu Gast bei 100 Bio-Produzenten
Autorin: Telsche Peters
erschienen 2011 in der Reihe "styria regional" in der Verlagsgruppe Styria Wien Graz Klagenfurt
ISBN 978-3-7012-0059-7
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