Salzburgs Rennfahrer-Kaderschmiede
Zahlreiche Motorsport-Talente haben ihre Karriere bei LechnerRacing begonnen.
KOPPL/SALZBURG (mb). "Beim Wort ,Rennfahrer' stellen sich die Leute meistens einen Profi vor, der es bereits geschafft hat", erzählt Lechner-Racing-Geschäftsführer Robert Lechner. Doch bis es soweit ist, liegt ein langer Weg hinter den Sportlern: Eine typische Karriere beginnt im Alter von sechs bis acht Jahren mit dem Kart-Sport. Wer hier Talent zeigt, kann es bis zur Weltmeisterschaft bringen. Im Idealfall steigen dabei auch erste Sponsoren ein. "Preislich lässt sich das mit dem Skifahren vergleichen. Erst danach wird es teuer", weiß Lechner.
Seit mittlerweile zehn Jahren kümmert sich Robert Lechner mit seinem jüngeren Bruder Walter um die Salzburger Rennfahrer-Kaderschmiede, aus der Talente wie Alexander Wurz, Roland Ratzenberger und Dominik Kraihamer hervorgegangen sind. Gegründet wurde das Unternehmen von ihrem Vater, dem Faistenauer Walter Lechner senior, der vor exakt 40 Jahren am Salzburgring als Hobbyrennfahrer seine Profikarriere begonnen hat.
Einstieg ab 14 Jahren
In der „Racing School“ können junge Talente dann im Alter von 14 Jahren beginnen. Neu ist, dass Lechner heuer mit einem eigenen Team erstmals in der ADAC Formel 4 startet. Hier dürfen Rennfahrer bereits mit 15 Jahren antreten. "Das ist ein neues Kapitel in der Nachwuchsgeschichte", freut sich der Geschäftsführer.
Unbedingt nötig für angehende Motorsportler ist eine gute Einstellung zum Sport – inklusive absolutem Rauch- und Alkoholverbot. Als Basis dient ein konsequentes Fitnesstraining, das im Fuschlseebad abgehalten wird. Als Trainer steht Erwin Göllner den jungen Talenten zur Seite. Der Fürstenbrunner hat früher in der Formel 1 unter anderem Damon Hill und Jacques Villeneuve betreut.
Perfektes Englisch als Muss
"Ein Fahrer muss auch intelligent sein", ist Lechner überzeugt. "Viele glauben, dass man einfach nur mutig und wild sein muss – das stimmt nicht." Der richtige Weg sei es, sich von unten an sein Limit heranzutasten, nicht umgekehrt. Auch perfektes Englisch und ein technisches Grundverständnis sind Voraussetzungen.
Dass nicht nur Salzburger hierzulande ausgebildet werden, zeigt etwa Anton De Pasquale. Der 19-jährige Australier ist von der Millionenstadt Melbourne nach Fuschl übersiedelt, um hier zu lernen – und das mit Erfolg. 2014 konnte er in der Formel Renault NEC 1.6 neun von 14 Rennen gewinnen und damit die gesamte Serie für sich entscheiden. Und auch prominente Namen sind in der Schule vertreten: So trainieren unter anderem auch Ferdinand Habsburg und Mick Schumacher – Sohn der Formel-1-Legende Michael Schumacher – bei den Salzburgern.
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