"Dem Wald in Salzburg geht es sehr gut"
Franz Lanschützer, Forstdirektor der LWK Salzburg im Bezirksblätter-Gespräch zum Tag des Waldes
Wie geht es der Salzburger Forstwirtschaft?
FRANZ LANSCHÜTZER: Die letzten Jahre haben zu annehmbaren Holzpreisen geführt. Dadurch können die Waldbesitzer auch wieder in Pflegemaßnahmen und Durchforstungen investieren. Dies sichert langfristig die Stabilität und den Wert der Waldbestände. Abgesehen von extremen Witterungseinflüssen wie Trockenheit, Sturm oder Nassschnee geht es auch dem Wald in Salzburg sehr gut, denn die Waldbesitzer haben eine sehr enge Beziehung zu ihrem Waldeigentum und sie gehen sorgsam damit um.
Welche Hölzer werden in Salzburg vorwiegend angepflanzt bzw. geerntet?
FRANZ LANSCHÜTZER: Mehr als 80 Prozent des Salzburger Waldes verjüngt sich natürlich. Dadurch überwiegen die natürlichen Hauptbaumarten wie Fichte, Tanne, Lärche und Buche. In vielen Wäldern finden sich aber auch zahlreiche Mischbaumarten in Form von Eichen, Eschen, Bergahorn, Ulmen, Kirschen, Kiefern oder Zirben. Durch die gebirgige Lage hat die Fichte den größten Anteil. Dies ist auch in der Nutzung von Vorteil, denn die Fichte ist vor allem im Bauwesen am universellsten einzusetzen.
Wie findet die Vermarktung statt?
FRANZ LANSCHÜTZER: Salzburg ist in der glücklichen Lage, dass die Betriebe in der Holzverarbeitung sehr stark sind und das anfallende Holz direkt vor Ort Verwendung findet. Der Waldverband unterstützt die Waldbesitzer in der Erzeugung und Vermarktung des Holzes. Dadurch kommen auch Kleinwaldbesitzer, die sich nicht so gut in der Forstwirtschaft auskennen, zu ordentlichen Holzerlösen. Die Waldhelfer vor Ort kümmern sich auch um die sorgfältige Durchführung der Waldarbeit und sie organisieren die Abfuhr des Holzes.
Von wem wird das Holz gekauft?
FRANZ LANSCHÜTZER: Der größte Teil des Holzes geht zu den Sägewerken, die daraus Produkte für gesundes Bauen mit Holz erzeugen. Ein wichtiger Abnehmer ist auch die Papier- und Plattenindustrie. Holz, das in der Weiterverarbeitung nicht verwendet werden kann, wandert in die energetische Verwertung.
Wie ist die Exportquote?
FRANZ LANSCHÜTZER: Die Säge- und Holzindustrie ist sehr stark exportorientiert, weil viel mehr Holzprodukte erzeugt werden als im Inland Einsatz finden. In der Außenhandelsbilanz erzeugt die Forst- und Holzwirtschaft einen positiven Überschuss von mehreren Mrd. Euro. Damit trägt die Forstwirtschaft mit der nachgelagerten Holzverarbeitung wesentlich zum Wohlstand des Landes bei.
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