Windkraftanlagen Ja, aber bitte da wo die Wirtschaftlichkeit stimmt!

Es ist schön zu sehen, wie sich die Bevölkerung in den letzten Jahren, nicht zuletzt wegen der Ereignisse in Fukushima, in die Diskussion um erneuerbare Energie einbringt.

Gerade im Nördlichen Flachgau spaltet das Thema die Gesellschaft. Ohne jetzt auf die Diskussion einzugehen ob nun Windräder für die Landschaft schön oder störend sind, dieses liegt wie vieles im Auge des Betrachters, darf man trotzdem erwähnen, dass sie Windräder in Munderfing das Landschaftsbild des nördlichen Flachgaues so stark und weitreichend beeinflusst haben wie kein anderes Bauprojekt je zuvor im nördlichen Seengebiet. Klar, es wird wegen diesen 5 Windrädern kein Urlaubsgast mehr oder weniger in den schönen Flachgau kommen, diese Suche nach Negativargumenten ist jämmerlich, auch die Beeinträchtigung der Natur ist minimal und soll nicht zum Schlechtreden herangezogen werden.

Was jedoch fehlt ist die ausreichende wirtschaftliche Betrachtungsweise. „Der Strom kommt nicht aus der Steckdose“, oder „wer gegen Windkraft ist, dem gehört der Strom abgeschalten“, solche oberflächlichen Argumente dienen niemanden und sind unseriös. Vielmehr sollte jeder Stromkunde wissen, dass diese Anlagen nur mit Hilfe der Ökostromabgabe, welche jeder Haushalt verpflichtend zahlt, gewinnbringend laufen können. Der Weltmarktpreis für Strom ist derzeit bei 3cent/KWh, die Windkraftbetreiber kalkulieren mit Einnahmen von 9-12cent/KWh, die Differenz ist gefördert und wird von den restlichen Stromkunden finanziert. Die große Unbekannte ist natürlich der zukünftige Strompreis. Selten gehen Energiekostentrends nach unten, aber gerade die Entwicklungen vom Rohölpreis zeigen auf, wie sich Trends oft umkehren können. Eines ist sicher; Steht der Strompreis in 12 Jahren, nach Ablauf des geförderten Stromtarifs im Windpark Munderfing auf 2-3cent/KWh, stehen die Windräder still, wie immer häufiger in Regionen wo mehr Windaufkommen ist als im Westen Österreichs, z.B. in Niederösterreich. Ohne geförderten Strom können die Windräder nicht mehr rentabel betrieben werden.

Die geplanten Windräder am Lemberg in Thalgau lassen leider auch den Schluss zu, dass sich hier jemand ein Denkmal setzen möchte. Die Windkarte Österreichs zeigt deutlich, dass wir hier das Windaufkommen zu gering ist. Mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von max. 5-6 m/s errechnet sich eine tatsächliche Windleistung von ca. 150W/m2. Das Berechnungsprogramm für Windanlagen vom Onlineportal www.windatlas.at beginnt mit einer spezifischen Windleistung von 400W/m2 überhaupt erst zu rechnen! Das zeigt einmal mehr, dass eben in Salzburg Windkraftanlagen nie so wirtschaftlich betrieben werden können, wie im Osten Österreichs. Was spricht dagegen, dass die 3 geplanten Windräder vom Lemberg in Loosdorf, St. Pölten oder in Parndorf stehen. Technisch - der Strom muss erst transportiert werden. Die Ost-West Achse hat aber hierzu ausreichend Reserven. Wenn der Strom aus Temelin und Mochovce den Weg zu uns findet, soll en es die 3 Windräder auch schaffen. Emotional: Die Thalgauer sehen Ihr Windrad nicht, und somit ist es auch nicht existent-das ist Kirchturmdenken pur! Wer ein echter Windkraft-Verfechter ist, den geht es nicht darum wo es steht, sondern dass es steht und sich vor allem immer dreht (was man in Munderfing ja nicht gerade zu 100% behaupten kann). Und vor allem, dass es sich wirtschaftlich betreiben lässt. Wäre interessant wer noch mit dabei wäre bei der Kolowind Truppe rund um Bgm. Martin Greisberger, wenn die 3 Windräder im wesentlich wirtschaftlicheren Osten errichtet werden würde. Die Genehmigungen sind existent, eine Anbindung an das Stromnetz benötigt 500m Erdkabel und nicht wie am Lemberg 7km. Unser Stromnetz endet nicht an der Landesgrenze, etwas mehr Weitblick und ökonomisches Denken wäre manchmal wünschenswert!

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